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70 Jahre Skilauf im chilenischen Portillo

Die Skisaison auf der Südhalbkugel hat sich mittlerweile zu Ende geneigt. Die Trainingslager sind beendet und alle Blicke sind schon wieder auf die Alpen gerichtet, wo im Ötztal in weniger als drei Wochen die alpine Skisaison 2019/20 beginnt. An dieser Stelle soll aber nochmals Südamerika im Fokus stehen, denn eine der berühmten Skidestinationen in diesem Bereich der Erde konnte im heurigen Jahr das 70-jährige Jubiläum ihres Bestands feiern. Es handelt sich dabei um den Wintersportort Chile, der sich in mehr als 2.800 Metern Seehöhe befindet. Die nächstgelegene Stadt ist Los Andes. Als Trainingsstandort während des europäischen Sommers wird Portillo bis heute von vielen Teams geschätzt. Ted Ligety hält den Ort beispielsweise für „einen der schönsten der Welt.“

Als Skigebiet öffnete Portillo 1949, also vor 70 Jahren, seine Pforten. Im Laufe der Jahrzehnte entstand eines der größten Wintersportgebiete Südamerikas. Das Ski Portillo Hotel steht relativ einsam beim Inca See. Zahlreiche Bilder zeigen es umrandet von schneebedeckten Bergen. Alpine Skirennfahrer, Freerider und passionierte Skifahrer aus der ganzen Welt treffen sich hier von Anfang Juni bis Ende September zum Skifahren. Seit 1961 befindet sich das Hotel in den Händen von privaten Investoren, während es zuvor dem chilenischen Staat gehörte.

Internationale Bekanntheit erlangte Portillo vor allem 1966. In jenem Jahr fanden die ersten und bislang einzigen alpinen Skiweltmeisterschaften auf der Südhalbkugel hier in Chile statt. Relativ deutlich hatte sich der Ort in den Kordilleren bei der Vergabe 1963 gegen die zwei Mitbewerber, Naeba in Japan und Davos in der Schweiz, durchgesetzt. Dahinter stand vor allem die Absicht, den alpinen Skirennsport globaler zu machen und neue Regionen zu erschließen. In den darauffolgenden Jahren zeigte sich die FIS mit den Vorbereitungen des Ereignisses jedoch wenig zufrieden. Die Proberennen im August 1965 mussten wegen einer vorangegangenen Lawinenkatastrophe und der Unterbrechung der Verkehrsverbindungen abgesagt werden. Die Weltmeisterschaft selbst fand im darauffolgenden Jahr statt, war jedoch von einigen Schwierigkeiten begleitet. Das ist wohl der Hauptgrund, weshalb bis heute keine weitere Ski-WM auf der Südhalbkugel stattgefunden hat. In sportlicher Hinsicht feierten vor allem die französischen Läuferinnen und Läufer beachtliche Erfolge. In Österreich ist bis heute vor allem die Geschichte von Erika Schinegger bekannt, die später zu Erik Schinegger wurde. Seine Goldmedaille wurde ihm zwar nicht aberkannt, er überreichte sie später aber symbolisch an die damals zweitplatzierte Marielle Goitschel.

 

Quelle: skiracing.com

Foto: Ski Portillo

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Redaktion skionline

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