Alexis Pinturault hat am Montag die Alpinen Kombination in der 45. Alpinen Ski-WM in Åre gewonnen. Hinter Pinturault wurde der Sensationsmann Stefan Hadalin aus Slowenien Zweiter und Marco Schwarz Dritter. Pinturault holte trotz einer Knieverletzung, die er sich beim Zielsprung in der Abfahrt zugezogen hatte, seine erste WM-Goldmedaille. „Es war schon ein bisschen schwierig. Ich konnte nicht einmal richtig gehen“, berichtete der 27-jährige Olympia-Zweite im Ziel. „Aber auf den Skiern ist es deutlich besser gegangen. Morgen werden wir genau checken, was genau los ist.“ Hadalin, der im Weltcup bisher noch nie besser als Achter (Saalbach-Slalom am 20. Dezember 2018) war, sprach von einem „großartigen Gefühl“ nach dem Silbergewinn. Der 23-Jährige nutzte seine Startnummer eins im Slalom mit Laufbestzeit perfekt aus. Nach der Goldmedaille von Ilka Stuhec bedeutete Hadalins Medaille den zweiten großen Erfolg für bei den Weltmeisterschaften in Åre .
„Der Frust war sehr groß. Ich habe das gleiche Gefühl gehabt wie bei der Olympiade, wo ich Vierter geworden bin. Die Piste hat recht nachgelassen, aber ich freue mich über die Bronzemedaille“, lautete der erste Kommentar von Schwarz im ORF-Interview nach dem Bronzegewinn, gestand aber auch, dass für ihn „schon mehr möglich gewesen“ wäre. Die schlechte Piste ließ vielen Läufern keine Chance, vor allem nicht den Abfahrern. So war auch für Mauro Caviezel nicht mehr als ein siebter Platz drinnen. Die WM in Åre verließ der Bündner mit gemischten Gefühlen. Ein Ausfall und zwei Top-10 Platzierungen sind zwar nicht schlecht, allerdings blieb die erhoffte Medaille aus.
Titelverteidiger Luca Aerni wurde als zweitbester Schweizer Achter. Die Abfahrt absolvierte er mit dem Ski seines im November verunglückten Gian Luca Barandun. Der WM-Auftritt Aernis bleibt sein einziger, er ist diese Woche noch im Europacup im Einsatz. Carlo Janka (18.) und Niels Hintermann (23.) komplettierten das Ergebnis der Schweizer Herren, die auch im dritten Bewerb dieser WM ohne Medaille blieben. Die Hoffnungen ruhen nun auf den Technikern.
Noch ist unklar, ob die Kombination in Åre die letzte in dieser Form gewesen ist, wenn auch manche Anzeichen dafür sprechen. Nach den derzeitigen Plänen der FIS soll mit der kommenden Saison die Kombination Geschichte sein. Es gibt aber auch prominente Fürsprecher des traditionsreichen Bewerbs. Zuletzt gesellte sich etwa der Präsident des österreichischen Skiverbands, Peter Schröcksnadel zu diesen. Er habe seine Meinung in dieser Hinsicht geändert und plädiert nun für eine Fortsetzung der Kombination. Allerdings sollte seiner Meinung nach zuerst der Slalom gefahren werden, damit eine Kombinationsabfahrt nicht den Beigeschmack eines zusätzlichen Abfahrtstrainings erhalte.
Quelle: APA
Foto: Agence Zoom
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