An seinem 30. Geburtstag machte sich heute Alexis Pinturault ein dreifaches Geschenk. Einerseits erreichte er im Riesenslalom von Lenzerheite seinen 34. Weltcupsieg. Andererseits, und das wiegt noch sehr viel schwerer, sicherte er sich damit gleich zwei Kristallkugeln. Erstmals gewann der Franzose den Disziplinenweltcup im Riesenslalom und zudem steht er schon vor dem morgigen Slalom auch erstmals als Sieger des Gesamtweltcups fest. Er siegte im heutigen Rennen 0,20 Sekunden vor dem Kroaten Filip Zubcic und 0,21 Sekunden vor seinem Teamkollegen Mathieu Faivre. Der junge Schweizer Marco Odermatt, Pinturaults Konkurrent für beide Kristallkugeln, kam bei schwierigen Verhältnissen nicht über Platz elf hinaus.
Nach einer Saison mit manchen Rückschlägen war der heutige Tag eine Befreiung für Pinturault. Im WM-Riesenslalom hatte er vor wenigen Wochen eine sichere Goldmedaille durch einen Ausfallt im zweiten Durchgang vergeben. „Das ist sicher eine meiner größeren Leistungen“, meinte der Franzose, der seit vielen Jahren mit einem Privatteam auf den Gewinn des Gesamtweltcups hingearbeitet hat. „Mit den Absagen der letzten Tage hatte ich sicher etwas Glück“, erklärte der stets faire und respektvoll auftretende Rennläufer, der aber auch betonte, dass im vergangenen Jahr die Absagen der letzten Rennen zu seinem Nachteil gewesen waren. Damals hatte der Norweger Aleksander Aamodt Kilde vorzeitig den Gesamtweltcup vor Pinturault gewonnen. In der Saison davor hatte sich dieser dem Österreicher Marcel Hirscher geschlagen geben müssen.
Ausgerechnet beim Heimrennen war Marco Odermatt mit den Verhältnissen nicht zurecht gekommen. „Das liegt mir offenbar nicht so“, meinte der junge Schweizer, der sichtlich enttäuscht war. Nichtsdestotrotz war er der erste Gratulant Pinturaults und meinte: „Er hat sich das absolut verdient.“ Von seinem Mannschaftskollegen kam Gino Caviezel heute am besten zurecht. Er beendete das Rennen als Siebter. Justin Murisier fiel nach einem guten ersten Lauf im Finale auf den 16. Platz zurück.
Bester Österreicher war Stefan Brennsteiner als Vierter. Für den Salzburger wäre nach dem zweiten Platz im ersten Durchgang noch mehr möglich gewesen, allerdings fiel er im Finale etwas zurück. Dennoch zeigte er sich mit seiner Saison, in der er seine ersten Podestplatzierungen erreicht hatte, überaus zufrieden. Marco Schwarz hatte seine Chancen auf einen Spitzenplatz bereits im ersten Durchgang mit einem großen Fehler vergeben. Er wurde schließlich 13. Manuel Feller und Lukas Feuerstein verpassten als 18. und 19. Weltcuppunkte, denn diese gibt es bei Weltcupfinale nur für die besten 15.
Mit dem Slalom wird morgen die Weltcupsaison der Herren beendet. Alexis Pinturault wird dabei einen Tag nach seinem Geburtstag wohl mit großer Lockerheit an den Start gehen können.
Foto: Agence Zoom
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