Anlässlich des Swiss Ski Medientages vor der Saisoneröffnung 2020/2021 am 29.09.2020 hatten wir die Gelegenheit mit dabei zu sein, als sich Beat Feuz den Fragen der Medienvertreter stellte. In der aktuellen Corona-Lage wurde das Interview digital durchgeführt. Natürlich beginnt auch hier alles mit Corona.
Auf die Frage, wie sich die Corona Pandemie auf das sportliche und persönliche Leben auswirkt, hat Beat eine klare Meinung. Vor allem die Einschränkungen im Sport seit dem Frühjahr 2020 empfindet er als klare Störung der Abläufe, wenngleich diese wohl nicht zu vermeiden sind. Auf der anderen Seite blieb so mehr Zeit für die Familie, da man ja deutlich mehr als gewohnt zu Hause war. Das ist vielleicht die angenehme Seite an den Einschränkungen bis hin zum Lock Down.
Wenn Beat Feuz über die bevorstehende Saison nachdenkt, geht es vor allem um das Material und den Terminplan. Aufmerksam beobachtet er die technischen Entwicklungen rund um ihn herum. Und wenn Material anderer Ausrüster getestet wird, kann das durchaus auch ein Hinweis darauf, sein, dass ein Ausrüsterwechsel in Erwägung gezogen wird.
Gefragt zu den Terminquerelen in dieser Saison wird Beat ganz klar: „Man muss eben für ein Rennen bereit sein, wann immer es auch startet.“ Da kann es sicherlich auch einmal schwierig sein, auf den Punkt fit zu sein aber das geht letztlich allen so, die in einer solchen Saison wie der diesen an den Start gehen. Natürlich müsse man sich auch an veränderte Bedingungen und Vorgaben halten, aber das kann ein Athlet nicht wirklich beeinflussen.
Das Schneetraining in Zermatt ist sicherlich eine gute Vorbereitung, wenngleich wegen der eingeschränkten Reisemöglichkeiten damit nicht alles ausgeglichen werden kann. Absehbar war, dass Amerika wohl nicht im Rennkalender stehen wird, so dass das Training auf den eigenen Gletschern auch so etwas wie ein Heimvorteil sein könnte. Aber auch andere Nationen trainieren in Zermatt und können sich so unter gleichen Bedingungen vorbereiten.
Noch einmal auf die Auswirkungen der Corona Krise auf den Schneesport gefragt stellt Beat Feuz klar, dass es erst einmal keine direkten Auswirkungen auf das Skilaufen selbst gibt, sofern die Pisten in den einzelnen Destinationen geöffnet sind. Viel schwieriger seien da die organisatorischen Bedingungen, die manchmal von einem Tag auf den anderen wechseln. Schwierig werden würde es, wenn das Skifahren als solches eingeschränkt werden würde. Das betrifft nicht nur die Profi-Sportler, sondern auch alle anderen, die Spass am Schneesport haben. Vielleicht gibt es hier sogar eine interessante Parallele zum Radfahren im Sommer, wo deutlich mehr Velos verkauft wurden, als zuvor. Das könnte jetzt auch für den Wintersport gelten, solange die Pisten eben geöffnet sind.
Die grössten Unterschiede im Blick auf den kommenden Weltcup im Vergleich zu den Vorgängern sieht Beat Feuz im Fehlen der Zuschauer und Fans. Das scheint gerade für die Klassiker beispielsweise in Wengen oder Kitzbühel momentan noch irgendwie unvorstellbar. Das wird sicherlich nicht die grösste Herausforderung sein, aber eben die spürbarste Veränderung. Zwar glaubt Beat nicht, dass sich das auf die Rennzeiten an sich auswirken wird, aber mit Zuschauern macht es eben auch den Athleten mehr Spass. Wenn die Stimmung rundherum fehlt, dann fehlt eben auch ein wichtiger Teil der Emotionen, von denen auch der Sport lebt.
Wenn davon ausgegangen wird, dass Rennen stattfinden, dann muss man sich eben auch darauf vorbereiten. Da gibt es kaum wirkliche Veränderungen. Schwieriger ist das sicherlich für andere Nationen, wie beispielsweise die Amerikaner. Die trainieren zwar auch in Zermatt, was aber schon in der Anreise recht kompliziert war. Aber gejammert wird da auch nicht, weil man froh ist, überhaupt irgendwo trainieren zu können.
Text: skionline
Quelle: Swiss Ski Medientag 29.09.2020
Bild: Archiv, Agence Zoom
Feedback