Wie turbulent es im Slalom-Weltcup derzeit zugeht, hat sich am Sonntag in Kitzbühel wieder gezeigt. Der Sieg ging zwar zum dritten Mal in diesem Ski-Winter an Daniel Yule, die Zahl der Anwärter hat sich aber noch einmal vergrößert. „Vielleicht gibt es dann in Schladming die Revanche“, richtete Marco Schwarz den Blick schon auf Dienstag (17.45/20.45 Uhr) und das Nightrace.
Blutjunge Talente, alte Hasen, diverse Nationalitäten und eine Dichte wie in wenigen anderen Sportarten – die Slalom-Rennen bieten aktuell Spannung und Überraschungsmomente par excellence. Dass auch Österreicher im Kampf um die Spitzenplätze mittendrin sind, liefert einen Grund mehr, warum sich um die Schladminger Planai auch im ersten Jahr nach dem Rücktritt von Marcel Hirscher die Zuschauermassen tummeln sollten. Mit 45.000 Besuchern rechnen die
Veranstalter.
Yule war bei seinem ersten Kitz-Sieg 0,12 Sekunden schneller als Schwarz. „Allgemein ist es für mein Gefühl schon eine besondere Geschichte mit Kitzbühel“, betonte der Schweizer mit britischen Wurzeln, der in der Gamsstadt 2012 auch sein erstes Weltcup-Rennen bestritten hatte. „Wenn es um etwas geht, kann ich
den Knopf noch einmal aufdrehen. Deshalb liebe ich diese Atmosphäre und diesen Druck.“
Auf Platz drei fuhr am Sonntag Clement Noel. Der Franzose hatte im Vorjahr in Schladming als Wengen- und Kitz-Sieger nach sechs Fahrsekunden eingefädelt. „Vielleicht ist Kitzbühel das Wichtigste im Skisport. Aber wenn man in Schladming fährt, realisiert man, dass es etwas wirklich, wirklich Großes ist“, erklärte der 22-Jährige, dass ein Sieg hier zu seinen wichtigsten Zielen gehört. „Die Atmosphäre ist die beste im ganzen Jahr.“
Der 23-jährige Pertl (AUT) schaffte dank Laufbestzeit im Finale in Kitz mit Platz acht sein bestes Weltcup-Resultat. „Ich werde schauen, dass ich im ersten wieder in die 30 reinfahre“, sagte Pertl, der auch von den Trainern zuletzt viel Lob eingeheimst hatte. „Ich bin in Schladming in die Schule gegangen, von dem her kenne ich das Rundherum ein bissel und freue mich schon. Ich denke auch, dass mir der Hang liegen wird.“ Auf dem Ganslernhang war Pertl mit Startnummer 73 unterwegs. „Es ist wenig Niederschlag überall in den Skigebieten in letzter Zeit. Es ist halt überall Kunstschnee, der viel einfacher zu präparieren ist für eine Weltcup-taugliche Piste“, erläuterte der 22-Jährige Fabrio Gstrein. „Deswegen ist das eigentlich überall jetzt eine gleich gute Piste gewesen, die bis zum Schluss durchhält. Da kannst du bist zum Schluss Wahnsinnszeiten fahren.“
Quelle: APA
Foto: Agence Zoom
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