Die Schweizerin Corinne Suter bewies heute einmal mehr, dass sie bei Großereignissen jeweils zu Höchstleistungen fähig ist. Die Weltmeisterin in der Abfahrt sicherte sich in dieser Disziplin auch olympisches Gold und tat es damit ihrem Landsmann Beat Feuz gleich. Sie konnte die große Favoritin und Titelverteidigerin Sofia Goggia mit 0,16 Sekunden Vorsprung in die Schranken weisen. Diese war darüber sichtlich enttäuscht, hatte sie einer erfolgreichen Titelverteidigung doch alles untergeordnet. Glücklich zeigte sich hingegen ihre Teamkollegin Nadia Delago nach dem Gewinn der Bronzemedaille (+0, 57). Die deutsche Kira Weidle, die nach starken Trainingsleistungen zu den Medaillenanwärterinnen gezählt hatte, landete auf dem vierten Platz. Rang fünf ging mit Elena Curtoni ebenfalls an Italien.
In der bisherigen Saison hatte Corinne Suter konstante Leistungen in der Abfahrt gezeigt und einen Sieg feiern können. Meist stand aber Sofia Goggia im Rampenlicht. Dass diese mit einem eingerissenen Kreuzband heute an den Start gehen konnte, kommt einem medizinischen Wunder gleich. Noch dazu konnte die Italienerin bei ihrer Fahrt volles Risiko nehmen. Die Schweizerin sicherte sich ihren Olympiasieg mit einer eleganten Linienwahl im unteren Bereich der Strecke „The Rock“. Nadia Delago freute sich riesig über ihre Bronzemedaille, war sie doch noch nie bei einem Weltcuprennen auf dem Podest gestanden. Wie schon bei den Herren hatte der Wind das Rennen etwas beeinträchtigt und zu einer Verzögerung des Starts geführt.
Die österreichischen Damen konnten im Gegensatz zum Super-G nicht in die Entscheidung um die Medaillen eingreifen. Die beste Leistung zeigte Cornelia Hütter, die das Rennen auf Rang sieben beendete, allerdings mit dem beträchtlichen Rückstand von einer Sekunde auf die Bronzemdedaille. Mirjam Puchner landete auf Platz acht, war im Gegensatz zu Hütter mit ihrer Leistung aber gar nicht zufrieden. Ramona Siebenhofer (12.) und Tamara Tippler (19.) komplettierten das Ergebnis.
Aus Schweizer Sicht ist neben der Goldmedaille vor allem die Leistung Joana Hählens erwähnenswert, die bei ihrem ersten olympischen Rennen den starken sechsten Platz erreichte. Jasmine Flury und Lara Gut-Behrami konnten mit den Spitzenzeiten nicht mithalten, sie belegten die Ränge 15 und 16. Als Olympiasiegerin im Super-G und mit der Bronzemedaille im Riesenslalom dürfte sich bei Gut-Behrami die Enttäuschung allerdings in Grenzen halten.
Foto: Agence Zoom
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