Die Schweizer Damen geben bei den Alpinen Skiweltmeisterschaften von Cortina d´Ampezzo den Ton an. Nach zwei Medaillen im Super-G legten Corinne Suter und Lara Gut-Behrami in der heutigen Abfahrt nach. Heute war die Schwyzerin Suter 0,37 Sekunden schneller als die Tessinerin Gut-Behrami. Dazwischen klassierte sich mit 0,20 Sekunden Rückstand die Deutsche Kira Weidle. Die österreichischen Damen gingen leer aus, das beste Ergebnis lieferte Ramona Siebenhofer als Fünfte.
„Ich kann es noch gar nicht so ganz realisieren“, meinte die Siegerin, die einen wahren Interviewmarathon absolvieren musste. „Meine Stärken konnte ich heute wieder gut ausspielen“, erklärte sie in Bezug auf ihre Fahrt, die vor allem im unteren Abschnitt phänomenal gewesen war. Lobende Worte fand Suter für ihren Servicemann und das gesamte Team. Für einen derartigen Erfolge brauche es so viel, ließ die mittlerweile vierfache Medaillengewinnerin bei Skiweltmeisterschaften wissen. Ihr heutiges Abfahrtsgold ist der erste diesbezügliche Titel seit Maria Walliser 1987.
Dass die deutsche Mannschaft nach drei Rennen bei zwei Silbermedaillen stehen würde, damit hätte zu Beginn der Titelkämpfe wohl niemand gerechnet. Dementsprechend freudenstrahlend präsentierte sich die heutige Zweite Kira Weidle. Ihre Leistung ist umso höher einzuschätzen, wenn man bedenkt, dass sie praktisch allein das Speedteam der DSV-Damen bildet. Die heutige Medaille ist zweifellos der größte Erfolg ihrer Karriere.
„Hätte man mir vor einer Woche gesagt, dass ich nach zwei Rennen mit Gold und Bronze dastehe, hätte ich das sofort unterschrieben“, erklärte Lara Gut-Behrami, die nach der Analyse der Zwischenzeiten heute aber doch ein wenig mit sich haderte. Bis zur letzten Zwischenzeit war sie nämlich in Führung gelegen, erst ein Fehler im unteren Teil ließ sie hinter ihre Teamkollegin und Weidle zurückfallen. „Corinne hat sich das aber sehr verdient“, fand Gut-Behrami jedoch anerkennende Worte für die Siegerin.
In einem Weltcuprennen wäre die Leistung der österreichischen Damen respektabel gewesen, doch bei einer Weltmeisterschaft zählen halt nur Medaillen. So blieben die Plätze fünf und sieben für Ramona Siebenhofer und Tamara Tippler, wobei auf die Medaillenränge nicht allzu viel Zeit fehlte. Etwas weiter zurück landeten Mirjam Puchner (11.) und Christine Scheyer (19.). Michelle Gisin zeigte mit Platz fünf (ex aquo mit Siebenhofer) auf, während ihre Teamkollegin Jasmina Suter 18. wurde. Mit Gisin wird in den verbleibenden drei Einzelbewerben stark zu rechnen sein. Am ärgerlichsten verlief die Abfahrt für die Tschechin Ester Ledecka. Nach einigen kleinen Fehlern reichte es für sie erneut – wie auch schon im Super-G – nur für den undankbaren vierten Platz.
Foto: Agence Zoom
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