Der Weltcup im Skibergsteigen wurde mit einem Sprint und vertikalen Rennen in Adamello (ITA) eröffnet. In den Startlöchern standen Athleten aus 18 nationalen Verbänden der weltweiten Skibergsteiger-Elite, mit Ausnahme des amtierenden Weltmeisters, des Schweizers Iwan Arnold, der derzeit wegen einiger Beschwerden nicht am Start ist.
Sprint Rennen
Im spektakuläre Sprintrennen der Seniorinnen bei Flutlicht siegte überraschend die Französin Emily Harrop bei ihrem ersten Weltcup-Erfolg vor ihrer Landsmännin Léna Bonnel und der Italienerin Giulia Murada. Bei den Männern siegte der favorisierte Schweizer Arno Lietha, Spezialist in der Sprintdisziplin, vor Hans-Inge Klette (NOR) und Thibault Anselmet (FRA).
Die Sprint-Goldmedaille bei den U23-Frauen ging an die Italienerin Katia Mascherona vor der Französin Perrine Gindre und ihrer Teamkollegin Samantha Bertolina. Bei den männlichen U23-Fahrern siegte Matteo Favre (SUI) vor den italienischen Brüdern Giovanni und Alessandro Rossi, die den zweiten bzw. dritten Platz auf dem Podium belegten. Im U20 Sprint triumphierte der Schweizer Robin Bussard, gefolgt von den beiden Spaniern Marc Ràdua Ivern und Ot Ferrer Martínez. Auch bei den U20-Frauen Sprint steht Spanien dank des Sieges von Maria Costa Díez auf der ersten Stufe des Sprintpodiums, gefolgt von Silvia Berra (ITA) und Thibe Deseyn (SUI).
Der Weltcupauftakt im italienischen Ponte di Legno verlief für die rot-weiß-roten Skibergsteiger nach Plan. Der Vorarlberger Daniel Zugg erreichte auf der technisch äußerst anspruchsvollen Strecke, souverän das Halbfinale. Im Semifinale war für Zugg schon nach wenigen Metern Endstation. Durch die Berührung mit einem anderen Athleten öffnete sich die Bindung und beendete den Traum vom Finaleinzug des Vorarlbergers, der ja erst vor kurzem einen schweren Trainingssturz hatte und deshalb auch das Training in den letzten Wochen reduzieren musste. Sehr erfreulich auch die Ergebnisse der Wiedereinsteiger Johanna Hiemer und Armin Höfl, die auf den Plätzen 21 und 24 ins Ziel kamen. Die Aufsteiger in die Eliteklasse, Paul Verbnjak und Andreas Mayer konnten im Sprint mit Gesamtplatz 19 und 20 (U23-Wertung Platz 8 und 9) ebenfalls stark aufzeigen. Eine starke Aufholjagd im Semifinale legte der U20 Läufer Julian Tritscher hin. Er verlor kurz nach dem Start das Fell, rollte von der letzten Position das Feld auf und qualifizierte sich noch für das Finale, wo er auf dem 4 Platz landete.
Vertical-Rennen
Der starke Schweizer Rémi Bonnet und die Transalpine Meisterin Axelle Gachet-Mollaret (FRA) haben das zweite Rennen der ersten Etappe des WÜRTH MODYF ISMF Weltcups 2021/22 gewonnen und dabei ihre Zeiten aus dem Jahr 2020 verbessert. Der sehr steile Hang war ein harter Test für die Athleten, die eine Rennstrecke vom Zentrum von Pontedilegno bis zur Hütte Corno d’Aola bewältigen mussten. Auf dem Programm des Wettkampfs standen 4.000 Höhenmeter und 700 Meter positiver Höhenunterschied. Die Zeit, die es zu schlagen galt, war 23’40“, die der Italiener Federico Nicolini im letzten Jahr aufgestellt hatte, während bei den Seniorinnen die Zeit von 28’56“, die Axelle Mollaret im letzten Jahr an gleicher Stelle erzielt hatte.
Die Erwartungen an dieses vertikale Rennen waren groß, denn es war ein guter Test, um die körperliche Verfassung der Athleten zu beurteilen. Am Ende überquerte der Schweizer Rèmi Bonnet die Ziellinie als Erster mit einer Zeit von 23’33“, gefolgt von seinem Teamkollegen Werner Marti, der das Rennen zu Beginn dank eines sehr starken Sprints anführte, mit einem kurzen Rückstand von 27″. Der Italiener Michele Boscacci kam als Dritter in 24’09“ an.
Bei den Seniorinnen erwies sich die Französin Axelle Gachet-Mollaret als die Stärkste, die mit einer Endzeit von 27’39“ sogar ihre eigene Leistung aus dem Jahr 2020 in Pontedilegno übertraf. Die Silbermedaille ging an die Schwedin Tove Alexandersson (28’22“), die Bronzemedaille an die Österreicherin Sarah Dreier (29’02“).
Auf dem Podium der U23-Männer stehen der Österreicher Paul Verbnjak (1. Platz), der Schweizer Aurélien Gay (2. Platz) und der Italiener Matteo Sostizzo (3. Platz), während bei den Frauen Samantha Bertolina (ITA), Katia Mascherona (ITA) und Perrine Gindre (FRA) die Plätze eins, zwei und drei belegen.
Der Schweizer U20 Thomas Bussard siegte vor seinem Zwillingsbruder Robin, während Anselme Damevin (FRA) das Podium auf der dritten Stufe komplettierte. Grace Staberg (USA), Caroline Ulrich (SUI) und Thibe Deseyn (SUI) sind die ersten drei Athletinnen bei den U20-Frauen.
Die rot-weiß-roten Skibergsteiger zeigten Ihre Form in die Verticalrennen. Sarah Dreier belegte nach einem beherzten Zielsprint den dritten Platz im ersten Verticalrennen der Saison. „Das war ein unglaublicher Tag und ich kann es noch gar nicht richtig realisieren, mein Saisonziel, das Stockerl schon gleich beim ersten Rennen erzielt zu haben. Es war ein richtig hartes Rennen und ich bin super Happy und möchte mich bei allen bedanken, die immer an mich geglaubt haben und mich unterstützen und motivieren.“ sagte Dreier in Ziel.
Die zweite Dame im Feld, Wiedereinsteigerin Johanna Hiemer, erreichte mit Platz 12 ihr bisher bestes Weltcupergebnis. Bei den Herren hat Paul Verbnjak den Schritt von der U20 zur Eliteklasse mit Bravour gemeistert. Von Beginn an konnte er sich in der Spitzengruppe halten und sicherte sich in der Gesamtwertung den sechsten Platz, direkt vor seinem Teamkollegen Daniel Ganahl. Daniel Zugg sorgte mit dem 19. Platz für ein weiteres Top-20 Ergebnis. Für Verbnjak bedeutete der 6. Gesamtrang zugleich den Sieg in der U23-Wertung. „So einen Auftakt habe ich mir nicht mal in meinen kühnsten Träumen erwartet. Der Schritt von der U20 in die Elite ist groß und dass es gleich bei den ersten Rennen so läuft und heute noch der Sieg dazu, das ist einfach unglaublich!“ sagte der glücklicher Verbnjak ins Ziel.
Andreas Mayer, der zweite Elite-Aufsteiger in der ÖSV Mannschaft, belegte den starken 4. Platz in der U23 Wertung und kam in der Gesamtwertung auf Platz 27 ins Ziel. Christian Hoffmann belegte den 22. Rang, Christof Hochenwarter den 28. Armin Höfl komplettierte die Top-30. In der U20 sorgten Nils Oberauer und Hannes Lohfeyer mit den Plätzen 7 und 17 ebenfalls für gute Resultate.
Quelle: Medienmitteilung ÖSV, Medienmitteilung ISMF
Foto: ÖSV /Weigl
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