Nach sieben Monaten des Wartens startet am Samstag mit dem Riesenslalom der Damen in Sölden der Alpine Skiweltcup in die Saison 2020-21. Der Rettenbachferner im Ötztal zeigt sich schneebedeckt, wie auch die Bergwelt in den Alpen. Der Gletscher bot in den letzten Tagen und Wochen für zahlreiche Teams willkommene Trainingsmöglichkeiten. Dennoch sind die Voraussetzungen speziell. Die massiven Corona-Auflagen in Sölden sorgen für einen ungewöhnlichen Saisonauftakt. Die Athletinnen und Athleten sind streng abgeschirmt, Medientermine findet kaum und wenn nur virtuell statt. Am Rettenbachferner, der sonst zu dieser Jahrezeit die Kulisse für eine große Party zum Weltcupauftakt bildet, wirkt im Gegensatz zu den vergangenen Jahren alles ausgesprochen ruhig.
Die große Überraschung des vergangenen Jahres war die Neuseeländerin Alice Robinson gewesen, die als gerade 17-jährige am Rettenbachferner ihren ersten Weltcupsieg feierte. Sie zählt auch heuer zu den Favoritinnen, neben Gesamtweltcupsiegerin Federica Brignone aus Italien, Petra Vlhová aus der Slowakei und zahlreichen anderen Läuferinnen. Die prominenteste Abwesende ist Mikaela Shiffrin, die aufgrund von Rückenproblemen erst später in die Weltcupsaison starten wird. Der ÖSV schickt mit elf Damen ein großes Aufgebot ins Rennen, wobei Katharina Liensberger in der vergangenen Jahr die stabilste Riesenslalomfahrerin war. Mit Spannung wird das Comeback von Stephanie Brunner erwartet.
Bei den Herren ging der Sieg im Vorjahr an den Franzosen Alexis Pinturault. Die Dichte im Riesenslalom war in der vergangenen Saison bemerkenswert, weshalb ein spannendes Rennen zu erwarten ist. Wie jedes Jahr kommt Sölden ausgesprochen früh, wobei die Trainingsmöglichkeiten in den vergangenen Monaten aufgrund der Reisebeschränkungen sehr begrenzt waren. Für die ÖSV-Herren ist der Riesenslalom jene Disziplin, die im vergangenen Jahr die meisten Sorgen bereitete. Zuden fallen zwei Läufer des ursprünglich achtköpfigen Aufgebots für Sölden weg. Patrick Feurstein, der sich über den Europacup einen Startplatz sichern konnte, fällte wegen anhaltender Kopfschmerzen aus. Gestern musste auch noch Manuel Feller seinen Startverzicht bekannt geben, er leidet einmal mehr an Rückenschmerzen. Die Hoffnungen des ÖSV ruhen nun auf den sechs verbleibenden Athelten, wobei sich unter diesen mit Matthias Mayer und Vincent Kriechmayr auch zwei bekannte Speedspezialiten befinden.
Programm Skiweltcup Sölden 2020:
Samstag, 17. Oktober 2020: Riesenslalom Damen (10 bzw. 13 Uhr)
Sonntag, 18. Oktober 2020: Riesenslalom Herren (10 bzw. 13.15 Uhr)
Foto: Agence Zoom
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