Free Ski

DIE NÄCHSTE GROSSE KISTE – FREESTYLE WM-2025 IM ENGADIN

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Das Engadin macht sich bereit für die nächste grosse Kiste. Im Frühling 2019 wird dem Internationalen Ski Verband in Oberhofen das Kandidaturdossier aus dem Engadin für die FIS Freestyle World Championships 2025 übergeben. Das Projekt aus dem Umfeld der Corvatsch AG und der Engadin St. Moritz Mountains AG wird von sämtlichen 12 Oberengadiner Gemeinden und der Tourismusdestination Engadin St. Moritz unterstützt.

Seit fünf Jahren werden auf dem Corvatsch hochklassige Freestyle-Weltcupevents im Slopestyle durchgeführt. Jetzt wird der nächste Schritt angepeilt. Im März 2025 sollen Freestyle Weltmeisterschaften mit sämtlichen Ski- und Snowboarddisziplinen im Oberengadin stattfinden. Am 27. Juli haben die Verantwortlichen der 12 Oberengadiner Gemeinden ihre Unterstützung für dieses Zukunftsprojekt zugesagt und grünes Licht gegeben, um die offizielle Kandidatur auch finanziell zu sichern.  Im Tal sind die nötigen Wettkampfinfrastrukturen für diesen Grossanlass bereits weitgehend vorhanden und können damit effizient und auch nachhaltig genutzt werden.

Eventkompetenz und personelle Ressourcen sind nach der Ski WM St. Moritz 2017 und in der langen Tradition von sportlichen Grossevents im Tal ebenfalls verfügbar. Der Schweizer Skiverband Swiss Ski ist erfreut und unterstützt die Bestrebungen für eine Kandidatur aus dem Engadin. In den nächsten Wochen und Monaten werden nun das Kandidaturdossier, die Grundlagen der Eventplanung und des Organisationsaufbaus erarbeitet. Ziel ist es, die Zeit bis zum Event im Jahr 2025 gut zu nutzen. Bei einem Zuschlag für die Kandidatur müssten jeden Winter ein bis zwei Disziplinen getestet werden.

Der Freestyle-Bereich hat sich in den letzten Jahren erfreulich gut entwickelt. Die Live-Übertragungen der vergangenen Weltmeisterschaften in der Sierra Nevada haben weltweit 260 Mio. TV-Zuschauer verfolgt. Freestyle spricht ein junges und junggebliebenes, trendbewusstes Publikum an und findet in China, den USA und Deutschland die grössten Absatzmärkte.

Im Engadin ist Freestyle aber kein neues Thema. 1987 fanden in St. Moritz die ersten Snowboard-Weltmeisterschaften auf europäischem Boden statt, damals noch ohne Snowboard-Weltverband. In den 60er und 70er Jahren gab es im Engadin eine starke Bewegung und zahlreiche Wettbewerbe in verschiedenen Disziplinen der Skiakrobatik, wie Skiballett oder Buckelpiste. Der Engadin Surfmarathon wurde vor über 41 Jahren von Windsurf-Pionieren aus dem Engadin gegründet und ist heute die älteste immer noch existierende Windsurf-Regatta der Welt. In Silvaplana begannen vor 25 Jahren die ersten Freaks, wie sie genannt wurden, auf dem gefrorenen Silvaplanersee mit Kitesailing. Der Rest ist Geschichte und mittlerweile ist der Tanz Hunderter bunter Kites am blauen Himmel zum touristischen Aushängeschild für das Engadin geworden.

Freestyle ist aber mehr als nur Sport und Freizeitaktivität. Es ist die Geisteshaltung, Neues zu versuchen und sich für wegweisende Ideen einzusetzen. Diese Haltung ermöglichte die Idee und die Umsetzung von Projekten wie die Konstruktion der Albula-Eisenbahnstrecke, das Durchführen von Pferderennen auf einem gefrorenen See, den Bau eines Theaterturmes auf dem Julierpass oder die Organisation eines Jazzfestivals mit weltweiter Ausstrahlung in einem Bergdorf. Am Anfang all dieser Errungenschaften steht eine Idee, eine Vision – das ist Freestyle.

 

Foto: Roman Lahner

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Elina Kalela

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