Im Zeichen der fünf Ringe läuft Matthias Mayer jeweils zur Hochform auf. Zum dritten Mal in Folge kehrt der Kärntner von Olympischen Winterspielen mit einer Goldmedaille nach Hause zurück. Im heutigen Super-G siegte er mit dem knappen Vorsprung von 0,04 Sekunden auf den US-Amerikaner Ryan Cochran-Siegle. Den dritten Platz sicherte sich der Norweger Aleksander Aamodt Kilde. Für die beiden bedeutete dies jeweils die erste Medaille bei einem Großereignis.
Am Start hatte Matthias Mayer beinahe die Zeitnehmung zu früh ausgelöst, nachdem sich sein Skistock verheddert hatte. In der Folge setzte er alles auf eine Karte, nahm volles Risiko und unterbot die Zeit des bis dahin führenden Norwegers Kilde deutlich. Spannend wurde es nochmals bei der Fahrt von Ryan Cochran-Siegle, der bei den Zwischenzeiten teilweise schneller war als Mayer. Letztlich stand dieser jedoch als Sieger fest und schrieb damit ein Stück Skigeschichte. Gemeinsam mit seiner gestrigen Bronzemedaille in der Abfahrt und seinen früheren zwei Goldmedaillen ist der Kärnter nunmehr der erfolgreichste österreichische Skirennläufer bei Olympischen Spielen, indem er den bisherigen, 1956 von Toni Sailer aufgestellten Rekord von drei Goldmedaillen überbieten konnte.
„Ich war sehr gut drauf, habe mich voll auf mein Rennen konzentriert“, meinte Mayer im Interview. Seine Gelassenheit ist angesichts des Erfolgs bemerkenswert. Für Ryan Cochran-Siegle bedeutete die Silbermedaille sehr viel, konnte er damit doch in die Fußstapfen seiner Mutter Barbara Ann Cochran treten, die 1972 olympisches Gold in Sapporo gewinnen hatte können. Aleksander Aamodt Kilde war angesichts seiner bisherigen Leistungen in dieser Saison als großer Favorit ins Rennen gegangen. Die Freude über die gewonnene Bronzemedaille stellte er deutlich über den Frust wegen des verpassten Sieges. Untröstlich war im Ziel hingegen sein Teamkollege Adrian Smiseth Sejersted. Der von Verletzungen arg gebeutelte Athlet hatte sich nach seiner Fahrt über den zweiten Zwischenrang hinter Kilde noch überschwänglich gefreut, musste sich schließlich jedoch mit dem undankbaren vierten Platz zufrieden geben.
Sehr enttäuscht war auch ein weiterer Favorit, der junge Schweizer Marco Odermatt. Auf dem von seinem Trainer gesteckten Kurs konnte er kurz vor dem Ziel einen Sturz nur knapp vermeiden und verpasste ein Tor. Auch für seine Teamkollegen gab es nach dem gestrigen Abfahrtstriumph von Beat Feuz heute nichts zu holen. Stefan Rogentin und Gino Caviezel landeten auf den Plätzen 14 und 16. Feuz selbst verpasste schon kurz nach dem Start ein Tor.
Von den drei neben Matthias Mayer gestarteten Österreichern kam nur Vincent Kriechmayr ins Ziel. „Bis zur Mittelstation war es ein gutes Rennen, unten habe ich zu viel verloren“, analysierte der Oberösterreicher seine Fahrt zu Platz fünf. Großen Respekt zollte er der Leistung seines Teamkollegen Matthias Mayer, den er als „hervorragenden Athleten mit super Charakter“ bezeichnete. Für Max Franz und Raphael Haaser endete der Super-G enttäuschend. Beide schieden schon im oberen Bereich der Strecke aus, ähnlich wie Beat Feuz und andere Athleten.
Foto: Agence Zoom
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