Weltcup Herren

DSV Läufern droht nachgträgliche Disqualifikation

Stefan_Luitz_aus_Deutschland_gweinnt_FIS_alpine_Weltcup_Riesenslalom_in_Beaver_Creek

Der Beaver-Creek Riesenslalom-Gewinner Stefan Luitz steht vor einer nachträglichen Disqualifikation: der Deutsche Skiverband hat vor dem Start (3152m ü. d. Meer) seinen Athleten Sauerstoff gegeben, und so möglicherweise deren Leistungsfähigkeit während des Riesenslaloms gesteigert, wobei der Nutzen dieser Maßnahme noch nicht in dieser Disziplin bewiesen ist.

Dennoch ist bei der FIS unmittelbar nach dem Rennen ein anonymer (bis jetzt) Protest eingegangen, der nun zusammen mit der WADA geprüft wird. Falls dieser Erfolg haben sollte, könnte schlimmstenfalls die gesamte deutsche Mannschaft disqualifiziert werden.

In den Anti-Doping-Regeln der FIS steht, dass Benutzung Sauerstoffmaske in Weltcup Venue verboten ist und dass ein Verstoß gegen diese Regeln automatisch eine Disqualifikation zur Folge hat. Allerdings erlaubt die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA in ihrer Liste der verbotenen Substanzen und Methoden aus 2018 das Einatmen von Sauerstoff.

«Wir haben einen Fehler gemacht, da stehen wir auch dazu. Weil wir nicht wussten, dass die FIS ihr Reglement an den internationalen WADA-Code nicht angepasst hat», sagte der deutsche Alpinchef Wolfgang Maier an der Deutschen Presse-Agentur. «Wir aktzeptieren, wenn man sagt, wir haben einen Regelverstoß gemacht. Aber nicht, dass wir gedopt haben. Wir betrügen nicht.»

Da das FIS-Reglement den Gebrauch von Sauerstoff jedoch – im Gegensatz zu den Olympischen Winterspielen- nicht eindeutig und gegen aktuelle WADA-Code in Weltcup-Bewerben verbietet, könnte in diesem Fall auch „nur“ mit einer Verwarnung gerechnet werden.

Der Sauerstoff-Partialdruck in der Atemluft nimmt mit der Höhe kontinuierlich ab und führt so unausweichlich zu einem niedrigeren Sauerstoffgehalt im Blut, was wiederum die Leistungsfähigkeit des menschlichen Körpers einschränkt. Mit zusätzlichem Sauerstoff trainieren daher -aufgrund der außergewöhnlichen Höhe- beispielsweise in Südamerika die meisten europäischen Nationalmannschaften.

Foto: Agence Zoom

Quelle: DSV, FIS, DPA

Über den Autor

Elina Kalela

Feedback

Hier klicken und einen Kommentar hinzufügen

sechs − vier =