Als der Europacup der alpine Skirennläuferinnen und -rennläufer am 29. November des kommenden Jahres eröffnet wurde, konnte niemand ahnen, dass die Saison nur drei Monate später völlig arupt enden würde. Die durch den Coronavirus bedingte Krise hatte zur Folge, dass am 29. Februar 2020 die letzten Rennen stattfanden, da die im März in Österreich geplanten Veranstaltungen aufgrund des Erlasses der Regierung abgesagt werden mussten. Die Sieger der Gesamtwertung bei den Damen und Herren standen zu diesem Zeitpunkt freilich schon längere Zeit fest. Die Österreicherin Nadine Fest und der Norweger Atle Lie McGarth konnten diese Wertungen in überlegener Manier mit jeweils mehr als 300 Punkten Vorsprung gewinnen.
Die Kärntnerin Fest dominierte den Europacup der Damen in beeindruckender Art und Weise. In 29 ausgetragenen Rennen stand sie insgesamt zehn Mal auf dem Podest, davon sieben Mal als Siegerin ganz oben. Außerdem konnte die 21-jährige Athletin, die als große Nachwuchshoffnung im ÖSV gilt, auch die Gesamtwertungen in der Abfahrt, im Super-G und in der Kombination für sich entscheiden. Die Doppeljuniorenweltmeisterin von 2018 konnte sich damit einen fixen Startplatz in drei Disziplinen für die kommende Weltcupsaison sichern. Auch für ihre Teamkollegin Rosina Schneeberger verlief die Saison sehr zufriedenstellend. Sie erreichte einen Sieg sowie weitere fünf Podestplätze und wurde in der Abfahrtswertung Zweite. Am Ende bedeutete dies in der Gesamtwertung wie auch in der Abfahrtswertung den zweiten Platz.
Atle Lie McGarth ist der Aufsteiger der Saison bei den Herren. Der aus einer sportbegeisterten Familie mit US-amerikanischen und norwegischen Wurzeln stammende Rennläufer konnte sich in den letzten Monaten kontinuierlich steigern. Der Technik-Spezialist feierte im Februar seine ersten beiden Siege im Europacup in der Kombination von Sella Nevea und im Riesenslalom von Jasná. Schon im Dezember hatte der erst 19-jährige in Alta Badia seine ersten Weltcuppunkte sammeln können. Der junge Norweger gilt verbandsintern als großes Versprechen für die Zukunft.
Auch bei den Herren konnte der ÖSV im Europacup große Erfolge feiern. Raphael Haaser erreichte wie Atle Lie McGarth zwei Siege und landete zwei weitere Male auf dem Podest. In der Gesamtweltcup wurde er hinter dem Norweger Zweiter, darüber hinaus konnte er die Super-G-Wertung für sich entscheiden. Der Tiroler kam beim Heimrennen in Hinterstoder auch erstmals im Europacup zum Einsatz. Sein Landsmann Niklas Köck belegte den dritten Platz in der Europacup-Gesamtwertung. Der 28-jährige kann schon auf einige Erfahrung im Weltcup verweisen. Insgesamt konnten sich sieben Läuferinnen und Läufer des ÖSV durch ihre Leistungen im Europacup einen Weltcup-Startplatz in der kommenden Saison sichern.
Foto: Facebook-Seite Nadine Fest
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