Kurz vor dem Abflug der Slalommannschaft Richtung Finnland, wo am komenden Wochenende zwei Rennen in Levi stattfinden werden, gab der Deutsche Skiverband am Dienstag Einblicke in aktuelle Entwiclungen und die Erwartungen für die kommenden Slalomsaison. Die beiden Athletinnen Lena Dür und Marlene Schmotz berichteten aus Sölden vom aktuellen Training und der Situation im Team. Ihr Trainer Jürgen Galler gab in diesem Zusammenhang auch interessante Einblicke in die aktuellen Herausforderungen der alpinen Rennteams, die sich angesichts der Entwicklung der Corona-Pandemie ergeben. In Sölden war der Weltcup-Auftakt für die Damen nicht nach Wunsch verlaufen. Keine der Läuferinnen hatte sich im Riesenslalom auf dem Rettenbachferner für den zweiten Durchgang qualifzieren können.
Dabei hatte sich der Rücktritt von Viktoria Rebensburg besonders bemerkbar gemacht, wie auch Lena Dürr feststellte. Über ein Jahrzehnt war Rebensburg das Zugpferd in dieser Disziplin und im Speedbereich gewesen. Im Slalom schaue die Situation etwas besser aus. Mit Christina Ackermann fehle in diesem Bereich zwar auch eine wichtige Athletin, allerdings wäre die Ausgangsposition eine andere, da der DSV im Slalom mannschaftlich gut aufgestellt sei. Das zeigt sich auch an der Tatsache, dass in Levi gleich sieben Läuferinnen am Start sein werden – neben Lena Dürr sind das Marlene Schmotz, Marina Wallner, Martina Ostler, Jessica Hilzinger, Andrea Filser und Luisa Mangold. Die Teamleaderin ist angesichts ihrer Erfahrung sicherlich die 29-jährige Dürr, die betonte, dass ihr Saisonziel die Weltmeisterschaft in Cortina sei. Sie freue sich sehr darauf, wieder mit den kurzen Slalomskiern an den Start gehen zu dürfen.
Für Marlene Schmotz, die sich ebenfalls über eine Videokonferenz aus Sölden den Fragen der Journalisten stellte, bedeuten die beiden Slaloms in Levi ein Comeback nach einer elfmonatigen Verletzungspause. Anfang Jänner hatte sie sich in Zagbeb eine schwere Knieverletzung zugezogen. Nun wolle sie sich wieder an die Weltspitze herantasten, auch wenn sie sicherlich mit ein wenig Nervosität an den Start begeben würde. Die 26-jährige Schmotz berichtete ausführlich über ihren Weg zurück auf Skier, der mit einem leichten Einfahren in Saas Fee Anfang August begonnen habe. Nun sollte es nicht mehr allzu lange dauern, bis sie ihre volle Leistungsfähigkeit zurückerlangt habe. Dann wolle sie sich auch an ihren bisher erreichten Ergebnissen orientieren.
Nach den Statements der beiden Athletinnen ging ihr Trainer Jürgen Galler auf die grundsätzliche Situation im DSV-Damenteam ein. Nach den Rücktritten von Viktoria Rebensburg und Christina Ackermann befinde man sich derzeit in einer Situation des Umbruchs. Die Mannschaft sei in den vergangenen zwei Jahren im Europacup geformt worden, wobei zwei Verletzungen in der EC-Gruppe, die im Sommer erfolgt waren, besonders schmerzlich zu Buche stünden. Der Fokus liege nun vor allem darauf, im Weltcup präsent zu sein und den jungen Athletinnen zu zeigen, um was es dabei gehe. Mittelfristig definierte Galler als Ziel, vier Athletinnen in der erweiterten Weltspitze etablieren zu können. Natürlich stehe man angesichts der Corona-Pandemie derzeit vor besonderen Herausforderungen, auch was das Training betrifft. Diesbezüglich passiere sehr viel Arbeit im Hintergrund, die die Ausübung des Sports derzeit überhaupt erst möglich mache. Die gesamte Mannschaft ist nach Galler sehr darauf bedacht, gesund zu bleiben, weshalb sehr hohe Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen stets penibel eingehalten werden.
Die deutschen Starterinnen in WC Levi:
Foto: Agence Zoom
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