APA, EK – Matthias Mayer hat sich am Freitag zum zweiten Mal nach Sotschi 2014 zum Olympiasieger gekürt. Vier Jahre nach seinem Triumph in der Abfahrt gewann der 27-Jährige bei den Spielen in Pyeongchang im Jeongseon-Alpincenter Super-G-Gold. Sehr erfolgreich verlief der Bewerb auch für den Schweizer Beat Feuz. Mit einer gefühlvollen Fahrt klassierte er sich letztlich nur 0,13 Sekunden hinter Mayer auf dem zweiten Rang und gewann damit seine zweite Medaille bei diesen Olympischen Spielen. Dritter wurde der Norweger Kjetil Jansrud (+0,18). Auch für ihn ist es die zweite Medaille nach der Abfahrt.
„Es kam eine Kurve nach der anderen, nicht jeder Super-G ist so gesteckt“, meinte Feuz im SF-Interview nach seiner Fahrt. Er habe eine schwierige Super-G-Saison gehabt, erst am heutigen Tag habe es so richtig gepasst. „Von oben weg habe ich mich gut auf den Skiern gefühlrt. Es gibt zwei Arten von Medaillen – Gold und Silber oder Bronze. Mit meinen zwei Medaillen bin ich sehr zufrieden, einfach fantastisch“, meinte der lachende Doppelmedaillengewinner.
„Ich wollte einfach eine gute Fahrt zeigen. Unglaublich! Ich bin eigentlich genau so gefahren, wie ich es im Training eingeübt habe“, sagte Mayer in einem ersten Siegerinterview. Als letzte rot-weiß-rote Hoffnung war der Gewinner von vier Weltcuprennen mit Startnummer 15 auf die Strecke im Alpincenter Jeongseong gegangen.
Vincent Kriechmayr (letztlich Sechster), Hannes Reichelt (11.) und Max Franz (17.) waren da schon an den Medaillen vorbeigefahren. „Hut ab für Beat – was für eine Saison und noch zwei Olympia-Medaille hier“ meinte Mayer im Ziel. Kurz nach seinem Lauf funkte Mayer ins Team-Radio: „Ein großes Dankeschön an alle Trainer und Betreuer.“
Jansrud, der längere Zeit in Führung gelegen war, und sein Landsmann, der letztlich fünftplatzierte Abfahrts-Olympiasieger Aksel Lund Svindal (+0,49), hatten schon geahnt, dass ihre Zeiten nicht für einen erneuten Doppelsieg reichen würden. Der Franzose Blaise Giezendanner sprengte das Norsker-Duo als Erster (4./+0,38). „Ich habe gewusst, dass es eng werden kann“, meinte Jansrud. „Das war mein Bauchgefühl. Aber entweder man fährt perfekt oder man hat Kleinigkeiten drinnen, was nicht so optimal läuft.“ Er zeigte sich ein wenig enttäuscht, aber doch glücklich über seine zweite Medaille und meinte schmunzelnd im Hinblick auf den Team-Event: „Es wird schon schwierig gegen die SChweiz, aber ich werde das wohl eher im TV verfolgen. Schließlich wird Beat nicht im Riesenslalom starten, ich hingegen schon.“
Die österreichische Speed-Quartet rehabilitierte sich mit Mayers Erfolg – 30 Jahre nach Super-G-Silber in Calgary für seinen Vater Helmut Mayer – für die Niederlage am Vortag in der Abfahrt. Es ist das zweite Super-G-Gold für Österreich bei den Herren nach jenem von Hermann Maier 1998 in Nagano. Matthias Mayer beendete damit auch eine 2002 gestartete Siegesserie der Norweger. Kjetil-Andre Aamodt hatte in dieser Disziplin nach 1992 auch 2002 und 2006 triumphiert, Svindal 2010 und Jansrud 2014. Für die Schweiz war es zweite olympische Silber in Herren Super G – Didier Cuche hat in Nagano 1998 das erste gewonnen.
Zweitbester Schweizer wurde Gilles Roulin als 21. Er zeigte sich mit seinem Ergebnis durchaus zufrieden: „Im mittleren Teil ist mir ein Fehler passiert, den ich natürlich gerne vermieden hätte. Bei Olympia zu starten war eine wichtige Erfahrung für mich, ich habe dabei viel gelernt.“ Thomas Tumler (26.) komplettierte das Schweizer Ergebnis, Mauro Caviezel konnte seinen Lauf nicht beenden.
Foto: Agence Zoom
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