Weltcup Herren

Hirscher gewinnt zum neunten Mal in Adelboden

ADELBODEN, SWITZERLAND - JANUARY 13 : Clement Noel of France takes 2nd place, Marcel Hirscher of Austria takes 1st place, Henrik Kristoffersen of Norway takes 3rd place during the Audi FIS Alpine Ski World Cup Men's Slalom on January 13, 2019 in Adelboden Switzerland. (Photo by Alexis Boichard/Agence Zoom)

Das dritte Double in Adelboden nach 2012 und 2018, der insgesamt neunte Sieg am Chuenisbärgli, der 16. Stockerlplatz: Marcel Hirscher setzt seine Fahrt in die Geschichtsbücher souverän fort, so erfolgreich ist zuvor nie ein alpiner Skirennläufer an einem Weltcup-Schauplatz gewesen. Der Salzburger gewann den Slalom am Sonntag vor dem Franzosen Clement Noel und dem Norweger Henrik Kristoffersen.

Wie schon zuletzt in Zagreb schied Marco Schwarz nach Halbzeitführung im Finale mit Einfädler aus, Hirscher indes brauste bei starkem Schneefall mit Laufbestzeit von Position drei aus noch ganz an die Spitze, 0,50 Sekunden vor Noel. „Das war echt hart heute. Ich wusste, dass Clement führte und dass hinter mir noch Henrik und Marco in der Form seines Lebens kommen. Ich wusste, dass ich hundert Prozent geben muss“, sagte Hirscher nach dem 67. Weltcupsieg seiner Karriere.

„Adelboden ist definitiv ein besonderer Ort für mich“, meinte der Sieger im Interview mit der FIS. „Hier habe ich meine erste Top 10 Platzierung gemacht und hier bin ich schon 16 Mal am Podium gestanden“. Auch der Franzose Clement Noel, derzeit das vielleicht  vielversprechendste Nachwuchstalent im Slalom, wird Adelboden wohl nicht mehr vergessen. Der zweite Platz bedeutete sein erstes Podium. Vor dem Rennen hatte er angesichts der letzten vierten Plätze noch gemeint: „Ich bin bereit für das Podium, aber das Podium offensichtlich nicht für mich.“

Hendrik Kristofferson, nach dem ersten Durchgang noch Zweiter, kosteten einige Fehler im zweiten Durchgang eine bessere Platzierung, am Ende reichte aber immerhin für den dritten Platz.  Kristoffersen war wie im Riesentorlauf am Samstag, als er Zweiter wurde, fehlerhaft unterwegs. „Ich denke, der Speed ist da. Aber wenn Marcel auf dem Level fährt, auf dem er momentan ist, dann kann ich ihn mit diesen Fehlern nicht schlagen. So ist das Leben. Ich kann nur machen, was ich mache. Ich habe es probiert“, sagte der Norweger.

Bitter endete das Rennen für Schwarz, der im ersten Lauf taktisch sehr klug gefahren war, indem er bei der Einfahrt in den Steilhang ein bisschen rausgenommen hatte. „Die Nerven waren es nicht. Ich habe oben gut angefangen, über den Übergang wollte ich wieder rausnehmen, und dann ist es schon wieder passiert gewesen“, sagte der Kärntner nach dem zweiten Lauf und versuchte das Positive mitnehmen. „Das Skifahren passt. Ich lasse mich nicht drausbringen. Ich fahre morgen nach Wengen und werde die Abfahrtstrainings mitfahren und am Freitag die Kombi. Dann folgt die Vorbereitung auf den Slalom.“

Alexis Pinturault unterstrich als Vierter seine derzeitige gute Form. Das französische Team konnte mit Viktor Muffat-Jeandet (7.) und Jean-Baptiste Grange (9.) auch mannschaftlich überzeugen. Erfolgreich verlief das Rennen zudem für den Kroaten Elias Kolega. Mit einem starken zweiten Durchgang verbesserte er sich auf den sechsten Platz, und das mit der hohen Nummer 48.

Für das Team der Schweizer Skiherren verlief der zweite Durchgang etwas durchwachsen. Vier Fahrer unter den besten zehn hatten nach dem ersten Durchgang ein sehr gutes Ergebnis erhoffen lassen. Allerdings scheiterten Luca Aerni und Reto Schmidinger nach Einfädlern. Besonders bedauerlich war dies für Schmidinger, der mit dem siebten Rang eine hervorragende Ausgangsposition gehabt hätte. Nach der langen Verletzungspause wäre eine gute Platzierung für ihn besonders wichtig gewesen, so bleibt er in dieser Saison weiterhin ohne Weltcuppunkte. Dem jungen Tanguy Nef unterliefen einige schwerwiegende Fehler im zweiten Durchgang. Immerhin reichte es als 24 aber für sechs Weltcuppunkte.

So mussten am Ende Ramon Zenhäusern und Daniel Yule die Kastanien aus dem Feuer holen. Besonders Zenhäusern tat dies mit Bravour. Der Neuntplatzierte nach dem ersten Durchgang legte im zweiten Lauf die bis dahin schnellste Fahrt hin, sehr zur Freude des Publikums. „Wenn du in Adelboden mit einer Sekunde Vorsprung als Führender ins Ziel kommst, ist das das Beste, was dir als Rennläufer passieren kann“, meinte Zenhäusern freudestrahlend im Interview. Seine Leistung reichte am Schluss für den fünften Platz, 0,97 Sekunden hinter Sieger Hirscher. Daniel Yule sorgte als Achtplatzierter für ein gutes Schweizer Ergebnis, das auch die treuen Fans entschädigte, die lange im Regen aushielten.

Zweitbester Österreicher war Christian Hirschbühl, der in der Entscheidung auf Rang 21 zurückfiel. Unmittelbar dahinter landeten Marc Digruber (22.) und Johannes Strolz (23.). Der nächste Slalom steht in einer Woche in Wengen auf dem Programm. Auch für die WM-Qualifikation werden die nächsten Rennen interessant werden, sowohl beim Schweizer Team wie auch bei den Österreichern.

Quelle: APA
Foto: Agence Zoom

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Redaktion skionline

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