Die Art und Weise, mit der Lara Gut-Behrami dereit den Super-G im alpinen Skiweltcup dominiert, erinnert an die Dominanz großer Athletinnen wie Lindsey Vonn in der Vergangenheit. Auch im zweiten Rennen in dieser Disziplin auf der Kandahar-Piste in Garmisch-Partenkirchen war die Schweizerin nicht zu schlagen. Nachdem gestern aufgrund der Wetterbedingungen kein Rennen möglich gewesen war, setzte sie sich heute 0,28 Sekunden vor der Slowakin Petra Vlhova durch. An der dritten Stelle landete mit 0,74 Sekunden Rückstand Tamara Tippler, die einmal mehr als beste Österreicherin ins Ziel kam.
„Harte Arbeit“, lautete die eindeutige Antwort Gut-Behramis auf die Frage, was ihren momentanen Erfolgslauf ausmache. Im Hinblick auf die Weltmeisterschaft in Cortina plane sie aber nun eine Pause, um ihrem Körper etwas Ruhe zu gönnen. Sehr zufrieden zeigte sich Petra Vlhova, die im Gesamtweltcup weiterhin vor Gut-Behrami in Führung liegt. In den vergangenen Rennen konnte die Tessinerin ihren Rückstand allerdings deutlich verringern. Vlhova fährt bei der WM in praktisch allen Disziplinen um Medaillen mit.
Die österreichischen Medaillenhoffnungen im Super-G ruhen angesichts der letzten Resultate vor allem auf Tamara Tippler. „Momentan läuft es sehr gut für mich“, meinte die Steirerin, die sich zunächst allerdings noch nicht zu einem Podestplatz gratulieren lassen wollte. Am Ende blieb sie aber auf dem dritten Rang, 0,14 Sekunden vor der erneut starken Norwegerin Kajsa Vickhoff Lie. An der fünften Stelle landete als zweitbeste Schweizerin Corinne Suter. Michelle Gisin, die das Rennen am Samstag ausgelassen hatte, wurde Elfte. Joanna Hählen (16.), Jasmina Suter (17.) und Priska Nufer (25.) sammelten ebenfalls Weltcuppunkt. Die Aufstellung für die WM dürfte in diesem Fall spannend werden.
Das gilt auch für die österreichischen Damen, wobei Christine Scheyer heute aufgrund von Knieschmerzen auf einen Start verzichten musste. Zweitbeste Österreicherin nach Tamara Tippler war Ricarda Haaser als 14., Ariane Rädler (19.), Mirjam Puchner (22.) und Nadine Fest (23.) landeten im Mittelfeld. Punkte gab es zudem für Stephanie Venier (28.) und Michaela Heider (29.), wobei Venier, die im Hinblick auf die WM unter starkem Druck gestanden war, sehr enttäuscht über ihre Leistung war und von ihren Teamkolleginnen im Ziel getröstet werden musste.
Trost hat heute wohl auch die Italienerin Sofia Goggia nötig, die gestern auf einer Trainingsstrecke so unglücklich zu Sturz kam, dass sie sich eine Fraktur des seitlichen Schienbeinknopfes im rechten Kniegelenk zuzog. Sie fällt für mehrere Wochen aus. Ein Start bei ihrer Heim-Weltmeisterschaft, für die sie auch Botschafterin gewesen war, ist deshalb unmöglich.
Foto: Agence Zoom
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