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Liensberger, Bassino und Faivre holen Gold im Parallelbewerb

CORTINA D'AMPEZZO, ITALY - FEBRUARY 16 : Katharina Liensberger of Austria wins the gold medal, Marta Bassino of Italy wins the gold medal, Tessa Worley of France wins the bronze medal during the FIS Alpine Ski World Championships Men's & Women's Parallel Giant Slalom on February 16, 2021 in Cortina d'Ampezzo Italy. (Photo by Alain Grosclaude/Agence Zoom)

Zwei neue Weltmeisterinnen und ein neuer Weltmeister wurden heute beim erstmals in diesem Rahmen ausgetragenen Parallelbewerb gekürt. Dass es eine Premiere war, wurde auch beim recht chaotischen Zustandekommen des Ergebnisses des Damenbewerbs klar. Zunächst wurde  die Italienerin Marta Bassino als alleinige Siegerin ausgerufen, sehr zur Freude des heimischen Publikums. Nur rund eine halbe Stunde vor der Siegerehrung wurde schließlich auch der Österreicherin Katharina Liensberger eine Goldmedaille zugestanden. Bei den Herren war die Sache klarer, hier siegte der Franzose Mathieu Faivre.

Liensberger und Bassino kamen im letzten Lauf genau gleichzeitig ins Ziel, allerdings wurde Bassino als alleinige Weltmeisterin angezeigt, da sie im zweiten Lauf die bessere Zeit erzielt hatte. Das war insofern kurios, als Liensberger in beiden zusammengerechneten Läufen schneller gewesen war als die Italieniern. Im erster Lauf wurde jedoch der maximale Rückstand mit einer halben Sekunde gewertet.

Die Vorarlbergerin erwies sich als faire Verliererin und freute sich darüber, dass Bassino bei ihrem Heimrennen die erste Medaille für Italien gewonnen hatte und diese gleich in Gold erstrahlte. Nach einem Studium des Regelwerks hatte der ÖSV dann interveniert. Dort ist eindeutig belegt, dass im großen und kleinen Finale Ex-aequo-Resultate vorgesehen sind. „Die Jury hatte die Regel wohl nicht präsent“, erklärte ÖSV-Sportdirektor Toni Giger. Bei einer Weltmeisterschaft mutet das aber doch etwas eigenartig an. Jedenfalls gab die FIS nach einer Beratung eine Korrektur des Ergebnisses bekannt. Damit ging für Liensberger der Traum ihrer ersten Goldmedaille in Erfüllung, gleichzeitig der 100. Sieg bei Weltmeisterschaften für Österreich.

Schon während des Bewerbs hatte es intensive Diskussionen über die Fairness gegeben. In der Qualifikation am Vormittag war jeweils nur ein Lauf gefahren worden, wobei die Läuferinnen und Läufer auf dem roten Kurs eindeutig bevorteilt gewesen waren. Im Finale am Nachmittag ließ die Piste am blauen Kurs imer noch mehr nach. Federica Brignone ließ ihrem Ärger über die unterschiedlich gesetzten Kurse in den Interviews freien Lauf. Das weitere Ergebnis ging dabei fast unter. Die Bronzemedaille sicherte sich bei den Damen die Französin Tessa Worley. Sie setzte sich im kleinen Finale gegen die US-Amerikanerin Paula Moltzan durch.

Bei den Herren gewann  Mathieu Faivre, der damit nach den zwei Medaillengewinnen durch Alexis Pinturault die erste Goldmedaille für Frankreich erreichte. Er setzte sich im Finale gegen den Kroaten Filip Zubcic durch. Bronze ging an den Schweizer Loic Meillard, der sich damit seine zweite Medaille nach der Kombination sicherte. Er hatte sich im kleinen Finale gegen den Deutschen Alexander Schmid durchgesetzt. Die österreichischen Herren gingen heute leer aus, was angesichts der bisherigen Erfolge in Cortina aber nicht besonders schmerzen dürfte. Am längsten blieb Fabio Gstrein im Bewerb, der sich im Viertelfinale dem späteren Sieger Faivre geschlagen geben musste. Marco Schwarz, Roland Leitinger und Adrian Pertl waren bereits in der Qualifikation gescheitert.

Knapp nicht für das Finale am Nachmittag konnte sich auch Franziska Gritsch qualifizieren, ihr fehlten dafür nur 0,01 Sekunden. Deutlicher schied ihre Teamkollegin Ramona Siebenhofer in der Qualifikation aus. Stephanie Brunner hingegen schaffte es bis ins Viertelfinale wo sie sich der US-Amerikanerin Paula Moltzan geschlagen geben musste. Das ereignisreiche Rennen wird wohl auch in der Zukunft noch für einigen Gesprächsstoff sorgen.

Morgen wird in Cortina gleich wieder auf einem Parallel-Kurs gefahren. Dann steht nämlich der Teambewerb an, bevor ab Donnerstag dann die technischen Einzelrennen ausgetragen werden.

 

Foto: Agence Zoom

 

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Redaktion skionline

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