Der erste Sieg in einem Slalomsieg für den Deutschen Linus Straßer und drei Österreicher innerhalb der ersten vier – so lässt sich das Ergebnis des heutigen Slaloms von Zagreb zusammenfassen. Bei einer schwer nachlassenden Piste wurde das Ergebnis des ersten Durchgangs im Finale ordentlich auf den Kopf gestellt. Der Deutsche Straßer kam mit den Verhältnissen am besten zurecht. Von der achten Stelle aus legte er eine Zeit vor, die nicht mehr eingeholt werden konnte. Nach drei Podestplatzierungen bei City-Events in seiner Karriere konnte er als erster Deutscher seit Felix Neureuther ein klassisches Slalomrennen gewinnen.
„Es ist unglaublich schön, vor allem die Emotionen, wenn man in einem solchen Rennen das erste Mal einen Sieg einfährt“, meinte der Münchner im Siegerinterview mit dem ORF. Trotzdem empfinde er die Ruhe im Zielraum angesichts der fehlenden Zuschauer als gespenstisch. Schon bei der Fahrt habe er gemerkt, dass der Ski laufe und keine großen Fehler dabei seien. Als er die Zeit im Ziel gesehen habe, sei ihm bewusst geworden, dass daraus eine sehr gute Platzierung werden könne. „Dass es dann bis ganz nach vorne gereicht hat, ist umso schöner“, meinte Straßer, der im Zielraum angesichts seines Sieges einige Freudentränen vergossen hatte.
Auch dem Zweitplatzierten Manuel Feller stand die Freude über seinen neuerlichen Podestplatz ins Gesicht geschrieben. Mit seinem zweiten Platz hat der Fieberbrunner auch die Gesamtwertung im Slalomweltcup übernommen, womit er im nächsten Rennen in Adelboden im roten Trickot am Start stehen wird. „Das ist einer der Höhepunkte meiner Karriere“ erzählte Feller im Interview. Dabei sprach er in Bezug auf den zweiten Durchgang von einem der schwierigsten Läufe, die er je gefahren sei. Er habe die ganze Zeit den Moderator gehört und sich immer wieder gedacht: „Jetzt konzentrier dich einmal.“ Dem Endergebnis nach scheint das ganz gut geglückt zu sein.
Der Drittplatzierte Marco Schwarz sprach von einem richtig schwierigen zweiten Durchgang, wobei die Verhältnisse nicht unbedingt seine liebsten gewesen seien. Der Kärnter, der üblicherweise vor allem in Flachstücken besonders schnell ist, baute genau in einer solchen Passage einen kleinen Fehler ein. Das kostete ihn eine noch bessere Platzierung. Die größte Aufholjagd im zweiten Durchgang lieferte Michael Matt. Als 25. nach dem erste Durchgang legte eine Laufbestzeit vor, die nicht mehr eingeholt werden konnte. Er machte Platz um Platz gut und landete schließlich auf dem vierten Platz. Sehr zufrieden durfte auch Fabio Gstrein mit seiner Leistung sein. Der Ötztaler beendete das Rennen auf Platz acht. Marc Digruber bewies mit dem 22. Platz auf, dass seine Formkurve nach oben zeigt.
Erwähnenswert ist auch die Leistung des Kroaten Filip Zubcic, dessen starke Disziplin eigentlich der Riesenslalom ist. Er holte im zweiten Durchgang beträchtlich auf und wurde Fünfter, sehr zur Freude der anwensenden Funktionäre der kroatischen Skiverbands. Victor Muffat-Jeandet wurde Sechster, gefolgt von seinem Landsmann Clement Noel, der nach dem ersten Durchgang noch geführt hatte.
Die erfolgsverwöhnten Schweizer konnten sich im Finale zwar verbessern, blieben aber etwas hinter den zuletzt gezeigten Leistungen zurück. Ramon Zenhäusern gelang der größte Sprung nach vorne, er wurde am Ende Neunter. Hinter ihm folgte als Zehnter sein Teamkollege Daniel Yule, der sich ex aequo mit dem Norweger Henrik Kristoffersen klassierte. Sandro Simonet wurde am Ende 21., während Tanguy Nef das Rennen nach einem Einfädler nicht beenden konnte.
Der Weltcuptross der Herren übersiedelt nun ins Berner Oberland, wo schon ab Freitag drei weitere Technikrennen am Programm stehen.
Foto: Agence Zoom
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