Nach 11 Jahren schliesst Marc Gisin das Spitzensport-Kapitel. Der Athlet aus Engelberg tritt per sofort zurück. Das erste Weltcup-Rennen bestritt Marc Gisin 2009 in Wengen. 100 weitere Starts erfolgten auf höchster Wettkampf-Stufe. Der 32-jährige Athlet war vor allem in den Speed-Disziplinen zu Hause. Seine besten Weltcup-Ergebnisse waren zwei fünfte Plätze auf der Streif in Kitzbühel. Der Schritt ganz nach vorne blieb Gisin jedoch verwehrt.
Hochs und Tiefs lagen in seiner Karriere sehr nahe beieinander. Immer wieder wurde er durch schwere Verletzungen zurückgeworfen. 2012 beim Heimweltcup in Crans Montana zog er sich einen Kreuzbandriss im Knie zu. Beim Sturz im Januar 2015 in Kitzbühel erlitt er ein Schädel-Hirn-Trauma mit Hirnblutung. Noch schlimmer erwischte es ihn dann im Dezember 2018 beim Sturz in der Abfahrt von Gröden. Der grossgewachsene Athlet zog sich erneut ein Schädel-Hirn-Trauma zu sowie mehrere Knochenbrüche und eine Lungenquetschung, welche ihn beinahe das Leben kostete. Der Athlet aus dem A-Kader von Swiss-Ski gab aber nie auf und kämpfte sich immer wieder in den Weltcup zurück.
„Vielleicht hätte ich es 2015 merken müssen, als ich mich in Kitz zum ersten Mal fast umgebracht hätte, oder dann endlich 2018 in Gröden, als ich tatsächlich für ein paar Minuten tot war und eine Woche später wieder aufwachte. Es ist zu gefährlich“ schreibt Gisin auf sein insta Account. „Man könnte sagen, ich habe 20 Jahre meines Lebens verschwendet. Vielleicht habe ich alles falsch gemacht. Vielleicht ist das so. Oder vielleicht habe ich absolut alles richtig gemacht. Weil ich etwas im Leben gefunden habe, das mir Leidenschaft gegeben hat. Ich folgte ihm, ich wuchs mit ihm und war schließlich bereit, dafür zu sterben“.
Wir wünschen Marc Gisin alles Gute für die nächsten Schritte. Verlieren Sie die Leidenschaft nicht.
Quelle: Medienmitteilung Swiss Ski, Insta Marc Gisin
Foto: Agence Zoom
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