„Mein ganzes Leben war immer der Sport die absolute Nummer eins, das Privatleben dem Sport untergeordnet. Jetzt wird sich das ändern“, sagte Marcel Hirscher am Donnerstag am Atomic-Firmensitz in Altenmarkt.
Hirscher war vergangenen Winter in Südkorea Doppel-Olympiasieger geworden, hatte zum siebenten Mal in Folge den Gesamtweltcup gewonnen und lange über ein Karriere-Ende nachgedacht. Im Sommer hat er dann geheiratet und die Fortsetzung seiner Laufbahn verkündet. Vor kurzem ist er auch Vater geworden.
Voraussichtlich wird der Sieger von 58 Weltcuprennen kommenden Winter auch deshalb ein abgespecktes Programm abspulen. „Es könnte so aussehen, wenn ich gerade woanders gebraucht werde, dass ich nicht zu dem Skirennen fahre, weil es was Wichtigeres gibt. Viele, viele, viele haben mir bestätigt, dass das in anderen Berufen ähnlich ist“, sagte Hirscher. Von Atomic-Rennchef Christian Höflehner erhielt er ein Paar Kinder-Ski mit der Aufschrift: „Mein Vater ist schneller als deiner.“
Nach dem Weggang von Zweier-Servicemann Johann Strobl zu US-Markenkollegin Mikaela Shiffrin ist Lukas Rottinger nun Hirschers zweiter Servicemann neben Thomas Graggaber. Saisonziele zu definieren sei schwierig, betonte Hirscher. „Ich weiß es selbst nicht, wie ich’s anlegen werde“, sagte er knapp zwei Wochen vor dem Saisonstart in Sölden. „Was ich weiß ist, dass die Uhr auf Null steht. In Sölden schauen wir mal, wo man steht und dann ist es das gleiche Spiel wie immer und ob man berechtigt ist zu sagen, man fährt um die Weltmeisterschaft mit. Aber jetzt ist es noch zu früh.“
Eines steht für Hirscher mittlerweile fest, nämlich dass er kein grundsätzliches Engagement auf der Speedseite mehr zeigen wird. „Das bringt nichts. Man braucht vier Jahre, um alle Strecken gut zu kennen und ein weiteres, um darauf richtig schnell zu werden. Es gehen also fünf, sechs Jahre da rein. Ich bin nicht mehr bereit, das zu gehen.“
Quelle: Interview beim Atomic Media Day, APA
Foto: Atomic
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