Mit dem zweiten Sieg in seinem dritten Rennen der Saison hat Marcel Hirscher einen Jubiläumserfolg klar gemacht. Der 29-jährige Salzburger gewann am Samstag den Riesentorlauf in Val d’Isere und stand damit zum 60. Mal in seiner Karriere ganz oben auf dem Weltcuppodest. Es war der 29. Sieg im Riesentorlauf, der fünfte in dieser Disziplin in Val d’Isere, dazu kamen ebendort zwei Slalomgewinne.
Der siebenfache Gesamtweltcupsieger verwies bei Schneefall und auf schwieriger Piste sowie verkürzter Strecke den Norweger Henrik Kristoffersen um 1,18 Sekunden deutlich auf Rang zwei, Dritter wurde der Schweden Matts Olsson (1,31). Damit übernahm Hirscher nach sieben Rennen mit 280 Zählern die Führung im Gesamtweltcup vor seinem Landsmann Max Franz (238) und dem Schweizer Mauro Caviezel (227).
Neun Jahre nach seinem ersten Weltcupsieg am 13. Dezember 2009 in Val d’Isere feierte Hirscher ebendort seinen Jubiläumsgewinn. Ihm fehlen als Vierten im Langzeit-Ranking nun noch zwei Erfolge auf Landsfrau Annemarie Moser-Pröll (62), in Front liegen der Schwede Ingemar Stenmark (86) und die US-Amerikanerin Lindsey Vonn (82). Möglicherweise erbt Hirscher auch noch den Sieg von vor einer Woche in Beaver Creek, da der deutsche Gewinner Stefan Luitz eine vom Ski-Weltverband (FIS), nicht aber von der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) verbotene Methode (Sauerstoff durch eine Maske eingeatmet) angewandt hatte. Samstag wurde Luitz nach fehlerhaften Läufen nur 30.
„Vor neun Jahren hat hier alles begonnen. Das war heute sicher eines der schwierigeren Rennen, aber es ist gut gegangen“, sagte Hirscher im ORF-Interview. „Es ist faszinierend und schockierend, wie die Zeit vergeht. Wahnsinn, es hat sich viel getan in den letzten neun Jahren.“ Dazu, dass trotz verkürzter Durchgänge der Abstand zu Kristoffersen respektabel war, meinte Hirscher: „Ich weiß nicht, ob es der Mut zum Risiko war. Fakt ist, dass das Team brutal gehackelt hat diese Woche, sie haben nach Amerika Extraschichten eingelegt, das hat sich mehr als ausgezahlt.“
Jung-Papa Hirscher betont stets, dass sich bei ihm nach der Geburt des Sohnes die Prioritäten verschoben habe, trotzdem gibt er auf technischer Seite im alpinen Skisport weiterhin den Ton an. „Meine Frau macht eine gute Arbeit, dass ich genügend Zeit zum Trainieren habe. Das ist ein Miteinander“, erklärte Hirscher. „Die Zukunft gehört dem Henrik“, sagte er über den wieder einmal Zweitplatzierten. Dieser sieht diese jedoch noch in weiter Ferne. „Marcel bleibt sicher ganz stark. Er ist der große Favorit für die Gesamtkugel, den Riesentorlauf und den Slalom, also für alles. Ich bin heute trotzdem zufrieden.“ Er habe im ersten Lauf eine großen Fehler gehabt, und da würde man dann nicht mehr mit Marcel um den Sieg kämpfen können.
Für das Schweizer Herrenteam holten die zwei Jungstars Loic Meillard und Marco Odermatt die Kastanien aus dem Feuer. Meillard, nach dem ersten Durchgang an der sechsten Stelle, konnte sich mit einem starken zweiten Durchgang noch um einen Rang verbessern. Dem fünffachen Juniorenweltmeister des vergangenen Jahres, Marco Odermatt, gelang sogar eine Verbesserung um fünf Ränge. Mit Platz Sieben erreichte er sein mit Abstand bestes Weltcupresultat und zeigte sich entsprechend zufrieden.
Weltcuppunkte gab es auch noch für Gino Caviezel (23.) und Elia Zurbriggen (27.). Zweitbester Österreicher wurde Manuel Feller als Elfter.
Quelle: APAFoto: Agence Zoom
Feedback