Als erst dritter alpiner Skirennläufer in der Geschichte hat es Marcel Hirscher geschafft, 13 Weltcupsiege in einer einzigen Saison zu feiern. Der Salzburger gewann am Samstag den letzten Riesentorlauf 2017/18 in Aare (SWE) und egalisierte damit die bisher von Hermann Maier und Ingemar Stenmark gemeinsam gehaltene Bestmarke. Insgesamt holte der Weltcup-Gesamtsieger den 58. Sieg in seiner Karriere.
Zweiter wurde mit 0,23 Sekunden Rückstand der Norweger Henrik Kristoffersen, der Franzose Victor Muffat-Jeandet lag als Dritter 0,26 zurück.
Ausnahme-Skiläufer Hirscher verblüffte am Ende seiner mit einer Knöchelverletzung begonnenen und dann doch so grandiosen Saison schon im ersten Durchgang. Da wurde er zur Hälfte des Kurses von einer Welle ausgehoben und vermied akrobatisch einen Ausfall. Trotz dieses Fehlers legte der Salzburger klare Bestzeit hin und führte zur Halbzeit eine halbe Sekunde vor Muffat-Jeandet und 0,59 vor Kristoffersen.
Der zweite Lauf im schwedischen WM-Ort 2019 musste dann wegen aufkommenden Windes verkürzt werden. Aber selbst die Fahrt vom Reservestart genügte Hirscher, um mit viertbester Laufzeit seinen 58. Weltcupsieg sicherzustellen. Am Sonntag im Slalom kann sich der siebenfache Weltcup-Gesamtsieger damit auch in dieser Bestenliste bei den Herren „solo“ an die Spitze setzen und zudem mit dem 8. Saisonsieg im Slalom auch in dieser Disziplin für eine Weltcup-Bestmarke sorgen. Sieben Slaloms haben neben Hirscher nur Stenmark (1976/77), Marc Girardelli (1984/85) und Alberto Tomba (1994/95) gewonnen. Insgesamt 14 Saisonsiege im Weltcup hat bisher nur die Schweizerin Vreni Schneider im Winter 1988/89 geschafft. „Noch einmal gut Skifahren“, gab Hirscher die Parole für das Abschluss-Rennen über dem Aare-See aus.
Mit seinem 28. Riesentorlauf-Triumph im Weltcup bewies Weltmeister und Olympiasieger Hirscher, dass das Feuer nach wie vor in ihm brennt, obwohl er die Kugeln für den Gesamtsieg sowie die jeweils 5. für Riesentorlauf- und Slalom-Wertung längst sicher hat. „Natürlich ist da der Druck etwas weg und man fährt befreiter. Aber während der Fahrten ist alles wie immer“, erklärte Hirscher, der mittlerweile 17 Kugeln (7 Gesamt, je 5 Slalom und RTL) sein Eigen nennt.
Letztlich fiel mit 0,23 Sekunden Vorsprung auf Kristoffersen der Sieg noch relativ „knapp“ aus. „Ich habe gewusst, es braucht ein Mittelding zwischen Durchkommen und Angriff. Der Rennausgang war also eher glücklich für mich. Aber dass ich es nochmals durchziehen konnte, macht mich happy“, sagte Hirscher im ORF.
Er freue sich, dass es auch im letzten Riesentorlauf-Rennen nochmals so gut hingehauen habe. Die kritische Situation in Lauf eins kommentierte Hirscher so: „Es ist alles gutgegangen. Es reicht heuer mit Wehtun. Umso schöner ist es, dass es letztendlich so gut wie noch nie funktioniert hat.“
Der einmal mehr von Hirscher geschlagene Kristoffersen kann mittlerweile ganz gut mit der Situation leben. „So ist es im Moment eben. Er ist der beste Riesentorläufer“, verbeugte sich der Norweger vor dem Österreicher. Er sei dennoch zufrieden mit seiner Saison, betonte Kristoffersen. „Marcel ist in einer so guten Form, es war schwierig für mich.“ Ob er Hirscher am Sonntag im Slalom biegen könne? „Ich probiere es. Leider ist der Wetterbericht nicht so gut für Morgen.“
Der Schweizer Loïc Meillard belegte im letzten Riesenslalom der Saison den vierten Rang und erreichte damit sein bestes Weltcupresultat. Im SRF-Interview zeigte er sich darüber sehr glücklich und betonte besonders auch die Bedeutung dieser Platzierung für die Startnummer im Riesenslalom in der kommenden Saison. Justin Murisier verbesserte sich im zweiten Durchgang auf den neunten Rang. Marco Odermatt hingegen fiel auf Platz 15 zurück, sammelte damit aber auch noch Weltcuppunkte, was auch für ihn im Hinblick auf die Startnummer in der kommenden Saison besonders wichtig ist.
Foto: Agence Zoom
Quelle: APA
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