In überlegener Manier hat Marco Schwarz den heutigen Slalom in Schladming für sich entschieden. Der Kärtner siegte 0,68 Sekunden vor dem Franzosen Clement Noel. An der dritten Stelle landete dessen Landsmann Alexis Pinturault. Bei dichtem Schneetreiben entwickelte sich der zweite Durchgang zu einer überaus spannenden Entscheidung, die am Ende der Führende im Slalomweltcup für sich entscheiden konnte.
Ein wenig verhalten fiel der Jubel des Siegers zunächst angesichts der Tatsache aus, dass sein Teamkollege Manuel Feller, der nach dem ersten Durchgang überlegen in Führung gelegen war, im Finale schon nach wenigen Toren ausschied. Das erinnerte an das Rennen des vergangenen Jahres, als Marco Schwarz ein ähnliches Schicksal ereilt hatte. „Ich hätte kein Problem gehabt, wenn er mich geschlagen hätte, wäre aber halt gerne neben ihm gestanden“, meinte Feller trotz allem schmunzelnd.
„Ich weiß, wie sich der Manu jetzt fühlt“, zeigte sich auch Sieger Schwarz mit seinem Mannschaftskollegen solidarisch, ebenso wie mit Michael Matt, der als Drittplatzierter nach dem ersten Durchgang ebenso im Finale ausschied. „Von sieben Rennen sechs Mal am Podium zu stehen, passt natürlich sehr gut“, betonte Marco Schwarz seine eigene Konstanz. Den Klassiker in Schladming zu gewinnen, sei immer ein großes Ziel von ihm gewesen.
Die beiden französischen Läufer am Podium, Noel und Pinturault, beantworteten beide in sehr gutem Deutsch die Interviewfragen im ORF. Die Sprache hatten sie gelernt, da der Skisport in Österreich einen besonders hohen Stellenwert besitzt. Das war auch der Grund, weshalb ihr Teamkollege Julien Lizeroux hier in Schladming seine Karriere nach 21 Jahren beendet hatte. Leider blieb ihm ein Antritt im Finale verwehrt. Sein junger Landsmann Noel hingegen freute sich über seinen ersten Podestplatz in Schladming. „Ich hatte ein bisschen Glück“, meinte der Gesamtweltcupführende Alexis Pinturault zu seinem dritten Platz, angesichts der zahlreichen Ausfälle. Seine Leistung im zweiten Durchgang sei aber auch sehr gut gewesen.
Pech hatte der Norweger Sebastian Foss-Solevaag, der nach dem ersten Durchang Zweiter gewesen war. Nachdem er beim Zusammenstoß mit einer Stange im Finale sein Brillenglas verloren hatte, war er im Schneetreiben von Schladming chancenlos. Immerhin wurde er am Ende dennoch Vierter. Ramon Zenhäusern landete als bester Schweizer an der fünften Stelle. Sein Landsmann Loic Meillard verbesserte sich mit einer sehr guten Leistung im Finale noch auf Platz neun. Marc Rochat, Noel von Grüningen und Tanguy Nef landeten auf den Plätzen 17, 19 und 20.
Durch die Ausfälle von Feller und Matt konnten insgesamt nur drei Österreicher das Rennen beenden, wobei sich neben Schwarz auch die beiden anderen im Finale verbessern konnten. Adrian Perl landete schließlich auf dem zehnten Platz, während Johannes Strolz 18. wurde.
Die Slalomläufer sind am kommenden Wochenende bereits wieder im Einsatz. In Chamonix finden nochmals zwei Slaloms statt, bevor dann die Weltmeisterschaft in Cortina d´Ampezzo beginnt.
Foto: Agence Zoom
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