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Mélanie Meillard positiv auf Covid-19 getestet

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Mélanie Meillard wurde anlässlich des Weltcups in Åre positiv auf Covid-19 getestet. Die 22-Jährige verspürt milde Erkältungssymptome und befindet sich seit Freitagabend in Isolation. Alle anderen Mitglieder des Schweizer Teams beim Weltcup in Schweden wurden vor dem rennen am Samstag negativ getestet.

Alejo Hervas, Trainer der Weltcup-Speedgruppe der Schweizer Frauen, wurde auch schon vor Meillard positiv auf das Coronavirus getestet. Der Spanier, der leichte Erkältungssymptome verspürt, befindet sich seit Montag in seiner Heimat und hatte, laut Informationen von Swiss Ski, in den vergangenen Tagen keinen Kontakt zu anderen Teammitgliedern von Swiss-Ski. Vor der Abreise vom Weltcup in Jasna vergangenes Wochenende waren alle Athletinnen sowie der gesamte Betreuer-Staff negativ getestet worden.

Die Weltcup-Saison wurde von Anfang an von den verschiedenen Covid-Policies der lokalen Behörden überschattet. Die FIS hat vor der Saison eine strategische Entscheidung getroffen: die Welctupanstaltungen in 12 Ländern zu organisieren, anstatt die Reisetätigkeit und damit die Ansteckungsgefahr für die Athleten mit dem Covid-19-Virus zu begrenzen.

Diese Politik hat auch eine sehr unfaire Situation für die Rennfahrer geschaffen, sie hat die Türen für „äußere, nicht-sportliche“ Faktoren geöffnet, um die Ergebnisse zu beeinflussen, sie hat das Gesundheitsrisiko der Athleten erhöht, sie hat das Stressniveau der Athleten wegen der spontanen und unvorhersehbaren Änderungen erhöht und sie hat ein etwas verschwommenes Bild des Sports für das breite Publikum hinterlassen.

Zu Beginn der Damensaison in Levi (FIN) ordneten die örtlichen Behörden eine Quarantäne für die gesamte schwedische Team an, da ein Teammitglied positiv auf Covid19 getestet wurde und das gesamte Team als Kontaktpersonen ersten Grades angesehen wurde. Negative Covid-Testergebnisse haben die angeordnete Quarantäne nicht aufgehoben. In Are scheint es so zu sein, dass ein negatives Covid-Testergebnis ausreicht, um die Anordnung der Quarantäne zu vermeiden.
Dies ist ein gutes Beispiel dafür, dass auch bei der diesjährigen Weltcup neben den sportlichen Aspekten auch andere Faktoren eine wichtige Rolle spielen. Eine extrem frustrierende Situation für einen professionellen Athleten. Für die Zuschauer sehr schwer zu verstehen.

Keiner weiß im Moment, wie viele Covid-19-Erkrankungen es im Laufe der Saison im WM-Umfeld gegeben hat. Die Daten wurden nicht kommuniziert und es wurde auch nicht öffentlich analysiert, wie sich die übermäßige Reisetätigkeit auf das Gesundheitsrisiko der Personen ausgewirkt hat.

Die Abläufe im Januar rund um den Lauberhorn-Weltcup sind ein Paradebeispiel dafür, wie unberechenbar die Saison verlaufen ist. Neben dem Stressfaktor für die Athleten sind derartige Aktionen nicht förderlich für das Image des Profisports.

Ein weiteres Problem ist, dass Millionen von Menschen, die seit Monaten in Europa zu Hause eingesperrt sind, nicht verstehen, warum es notwendig ist, dass der Alpine Weltcup durch Europa ohne Zuschauer reist.

Dazu kommen die Nachwuchssportler, die z.B. in Deutschland in diesem Jahr nicht ein einziges Mal zum Skifahren kommen konnten. Diese Art der Polarisierung der Situation ist völlig unnötig. Und sie wirft viele Fragen auf:  eine davon ist, wo ist die Verantwortung der FIS für die nächste Generation von Athleten? Warum hilft die FIS nicht dabei, zumindest einige „covidsichere“ Trainingsmöglichkeiten für die Nachwuchsathleten in Europa zu organisieren?

Quelle: Swiss-Ski, FIS

Foto: Agence Zoom

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Elina Kalela

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