US-Skistar Mikaela Shiffrin hat am Dienstag zum Auftakt der WM in Aare in einer äußerst knappen Entscheidung Gold im Super-G geholt. Sie gewann 0,02 Sekunden vor der Italienerin Sofia Goggia ihren ersten Speed-Titel. Bronze ging nur 0,05 Sekunden zurück an die Schweizerin Corinne Suter.
Für die Schweizer Damen startete die WM damit mit einem Erfolg. Dabei hatte es mit einem Ausfall von Jasmine Flury mit Startnummer 1 denkbar schlecht begonnen. Dann aber kam Corinne Suter, im Weltcup noch ohne Podestplatz, gelang ihr diese Leistung in diesem so wichtigen Rennen das erste Mal. Angesichts der äußerst knappen Abstände wäre natürlich noch mehr möglich gewesen, allerdings waren auch die Abstände auf den folgenden Plätzen denkbar eng. Nicht allzu groß war mit 0,48 Sekunden auch der Zeitrückstand von Lara Gut-Behrami auf Siegerin Shiffrin. Allerdings reichte dies nur für den neunten Platz. Die Kurven wäre sie zu sehr ausgefahren und der Zug auf den Skiern hätte ihr gefehlt, meinte sie im Zielraum im Gespräch mit Skionline. Wendy Holdener unterliefen einige Fehler, sie belegte mit 1,10 Sekunden Platz 14. Holdener ist allerdings in der Kombination und im Slalom sehr hoch einzuschätzen.
Beste ÖSV-Vertreterin war Titelverteidigerin Nicole Schmidhofer als Elfte (0,69) unmittelbar vor ihrer steirischen Landsfrau Tamara Tippler (0,72). Ramona Siebenhofer (1,19) musste sich mit Rang 15 begnügen. Stephanie Venier schied nach einem Torfehler aus, Christina Ager nach einem Sturz. „Ich war einfach bei zwei Toren ein bisschen zu gerade. Da darfst dir keine Fehler leisten, da waren leider zwei dabei. Ich habe riskiert und leider nichts gewonnen“, sagte Schmidhofer im ersten ORF-Interview. Es war erst das zweite Mal in der WM-Geschichte, dass Österreich in einem Damen-Super-G ohne Top-Ten-Platz blieb, nachdem Anita Wacher 1996 in der Sierra Nevada als 16. beste rot-weiß-rote Teilnehmerin geworden war.
Shiffrin durfte dagegen über ihre bereits vierte Goldmedaille bei einer WM jubeln, jedoch erstmals in einer Speed-Disziplin, nachdem sie zuletzt von 2013 bis 2017 drei Mal en suite Slalom-Weltmeisterin geworden war. „Ich habe das wirklich nicht erwartet. Das ist wirklich verrückt, nur zwei Hundertstel vor der Zweiten, fünf vor der Dritten und sieben vor der Vierten,“ meinte die Siegerin und verwies darauf, dass durch die Probleme bei der Anreise „nur die Hälfte“ ihrer Ausrüstung bis Dienstag in Schweden eingetroffen war, ihr Trainer ist erst am Dienstag früh in Åre angekommen. Die viertplatzierte Deutsche Viktoria Rebensburg (0,07) verpasste das Stockerl hauchdünn.
Shiffrins Landsfrau Lindsey Vonn sorgte mit ihrem spektakulären Sturz nach einem Fahrfehler für einen Schreckmoment. Die 34-Jährige, die ihre Karriere nach der WM beenden wird, war aber in der Lage, nach mehrminütiger Unterbrechung selbst ins Ziel zu fahren. „Mein Kopf tut weh, und ich habe einen blauen Fleck,, sagte Vonn im Ziel und deutete auf ihr Gesicht. Sie sei mit der „falschen Brille“ unterwegs gewesen und habe deshalb eine „Welle übersehen“. Vonn bestätigte aber sogleich, dass sie „auf jeden Fall“ in der Abfahrt am Sonntag antreten werde.
Am Mittwoch folgt in Schweden der Super-G der Herren.
Quelle: APA
Video: skionline
Foto: Agence Zoom
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