Auf der Planai in Schladming, wo sich allährlich die besten Slalomläufer der Welt beim Nightrace messen, ging heute Abend ein Slalom der Damen über die Bühne – als Ersatzrennen für das traditionelle Nachtrennen in Flachau. Die Entscheidung lief einmal mehr auf das Duell der großen beiden Slalomläuferinnen der Gegenwart hinaus: Mikaela Shiffrin gegen Petra Vlhova. Die US-Amerikanerin feierte dabei einen für sie äußerst emotionalen Weltcupsieg – an jenem Ort, an dem sie 2013 als 16-jährige ihren ersten Weltmeistertitel geholt hatte. Mit einem fulminanten zweiten Lauf überflügelte sie die Konkurrenz und setzte sich schließelich 0,16 Sekunden vor Vlhova durch. An der dritten Stelle landete die Deutsche Lena Dürr (0,93), die sich damit über ihren dritten Podestplatz in dieser Saison freuen durfte.
In einem Finale, das von zahlreichen Einfädlern geprägt war, durften sich die Österreicherin Chiara Mair und die Schweizerin Camille Rast über ihr jeweils bestes Weltcupresultat freuen. Sie beendeten das Rennen ex aequo auf dem vierten Platz. Für beide dürfte das einen großen Schritt Richtung Olympische Spiele bedeuten. Pech hatten hingegen Wendy Holdener, die nach einem Einfädler scheiterte, und Katharina Liensberger, die im Schlussteil des Rennens volles Risiko nahm und nach einem schweren Fehler über Platz 21 nicht hinauskam. Die Österreicherin Katharina Huber verbesserte sich im Finale auf den 15. Platz, während die Schweizerin Aline Danioth Rang 22 belegte.
Nach dem Ausfall in Kranjska Gora und angesichts der Vorgeschichte war der 47. Slalomsieg – gleichzeitig ihr 73. Weltcupsieg – für Mikaela Shiffrin ein besonders emotionaler. Die Siegerin ließ angesichts dieses Ergebnisses ihren Tränen im Ziel freien Lauf. „Es ist ein wirkliches Privileg, hier zu fahren. Das letzte Mal war es bei den Weltmeisterschaften, deshalb diese großen Emotionen“, erklärte die Siegerin beim Interview. Die Zweitplatzierte Petra Vlhova sicherte sich heute schon frühzeitig die kleine Kristallkugel im Slalom. „Das ist wirklich großartig. Es war ein großes Ziel für diese Saison, diese Kugel zu gewinnen“, meinte die Slowakin. Lena Dürr strahlte angesichts ihres dritten Platzes über das ganze Gesicht. Im Ziel grüßte sie ihren Vater Peter, der in den 1980-er Jahren selbst Rennläufer gewesen war.
Der nächste Slalom der Damen wird bereits jener der Olympischen Spiele in Peking sein, der morgen in einem Monat über die Bühne gehen wird.
Foto: Agence Zoom
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