Der Franzose Clement Noel hat seinen dritten Saisonsieg im Ski-Weltcup geschafft. Der 22-Jährige setzte sich am Samstag vor Heimpublikum in Chamonix im Slalom durch, dahinter landeten zwei 23-jährige Podest-Neulinge: der Norweger Timon Haugan auf Platz 2 (+0,21) und der Kärntner Adrian Pertl auf Platz Drei (+0,31). „Da muss man locker fahren, das ist mir gut aufgegangen“, jubelte Noel über seinen ersten Erfolg vor Heimpublikum. „Es waren so viele Leute da, die nur auf mich gewartet haben. Es war ein bisschen ein seltsames Gefühl“, gab er zu.
Mit seinen 23 Jahren und neun Monaten war Pertl der Senior auf dem Slalom-Podest in Chamonix. Für ihn war es überhaupt erst die zweite Platzierung im Weltcup nach seinem achten Platz in Kitzbühel vor zwei Wochen. „Unglaublich! Der erste Durchgang war schon richtig gut, da habe ich als Neunter abgeschwungen“, sagte Pertl, der sich in der Entscheidung um sechs Plätze verbesserte. „Ich hätte nicht gedacht, dass es so weit nach vorne reicht. Bei jedem, der ausgefallen ist oder hinter mir war, da hat das Herz gescheit gepumpt unten.“ Seinen Aufstieg in den vergangenen Wochen könne er sich auch nicht ganz erklären. „Ich bin froh, dass es so ist, und hoffe, dass es ähnlich weitergehen kann.“ 0,31 Sekunden lag der Österreicher mit Startnummer 37 hinter Noel, der seinen dritten Saisonsieg nach Zagreb und Wengen und seinen insgesamt sechsten Erfolg im Weltcup feierte. Haugan (Startnummer 33) lag 0,21 über der Zeit des Franzosen. Die beste Platzierung des Norwegers war zuvor ein zwölfter Platz in Kitzbühel gewesen.
Nach den Halbzeit-Führung schied Daniel Yule im Finale aus. Überhaupt wurde vielen Läufern der von ÖSV-Trainer Martin Kroisleitner tückisch gesetzte zweite Lauf zum Verhängnis. Ramon Zenhäusern wurde als bester Schweizer Fünfter (+0,70), merkte aber an, dass angesichts der späteren Ausfälle für ihm noch möglich gewesen war. Mit Loic Meillard (13.) und Reto Schmiediger (15.) kamen zwei weitere Schweizer in die Wertung, wobei Meillard nicht ganz an den zweiten Platz des letzten Slaloms anschließen konnte. Luca Aerni und Marc Rochat schieden beide an der gleichen Stelle aus. Sandro Simonet verpasste als 47. nach einem schweren Fehler im ersten Durchgang die Qualifikation für das Finale.
Mannschaftlich schafften die Österreicher nach viele öffentlicher Kritik in den letzten Wochen eine befriedigende Ergebnisse in Chamonix. Michael Matt sprang mit Laufbestzeit vom 17. auf den vierten Platz, bei Fabio Gstrein ging es von 21 auf Platz 14 nach vorne. Einzig Marco Schwarz fiel in der Entscheidung vom fünften auf den achten Platz zurück. Sechs Österreicher hatten es in den zweiten Durchgang geschafft – so viele Athleten wie aus keiner anderen Nationen.
Vorzeitig beendet war der Arbeitstag von Henrik Kristoffersen nach einem Einfädler im ersten Durchgang. „So habe ich heute ein bissel mehr Ruhe“, meinte der Norweger, der von einem Schlag auf die Knie-Innenseite durch eine Stange berichtete. Weil es im zweiten Durchgang auch Alexis Pinturault erwischte, blieb an der Spitze des Gesamtrankings alles beim Alten: Der Norweger Kristoffersen führt unverändert 55 Punkte vor dem Franzosen Pinturault. Am Sonntag findet in Chamonix noch ein Parallel-Riesentorlauf (Finale 13.15 Uhr) statt.
Quelle: APA
Video: skionline/Helen Scott-Smith
Foto: Agence Zoom
Feedback