Olympics

Olympische „Verschiebungsspiele“ statt Alpine Skirennen

Olympische Alpinen Zentrum Pyeongchang Korea

EK | MS – Der über Pyeongchang stürmende Wind hat dafür gesorgt, dass von den ersten vier Alpinskirennen drei verschoben worden sind. Bei den Winterspielen in Südkorea kommt es deshalb nun sogar zu einem „Doppel-Double“. Denn am Mittwoch wurde auch der Damenslalom in Yongpyong auf Freitag „verblasen“. Innerhalb von 48 Stunden finden nun bei Olympia gleich vier Alpinskirennen statt.

Und zwar so, dass die beiden Herren-Speedrennen in Jeongseon jeweils in die zwei Technikrennen der Damen in Yongpyong „eingebettet“ sind. Das neue Programm beginnt Donnerstag mit dem ersten Durchgang des Damen-Riesentorlaufs (2.00/5.45 Uhr MEZ). Um 3.30 Uhr mitteleuropäischer Zeit (MEZ) startet die Herren-Abfahrt, die eigentlich schon vergangenen Sonntag über die Bühnen gehen hätte sollen. Am Freitag findet das nächste „Ski-Doppel“ mit dem Damenslalom (2.00/5.15 Uhr MEZ) sowie dem Herren-Super-G (3.00 Uhr MEZ) statt. Dem Damen-Wunsch, den Super-G etwas später zu beginnen, wurde laut Herren-Rennchef Markus Waldner nicht stattgegeben.

Überhaupt möglich ist dieses „Doppel-Double“, weil die Alpinskirennen in Korea mangels ausreichend hoher Berge in zwei verschiedenen Resorts ausgetragen werden. Die Speedbewerbe finden in Jeongseon statt, die Technikrennen in Yongpyong.

Diese Verschiebungen sorgen für nicht optimale Bedinungen beim Sport, Bemühungen beim Zuschauer und mehrere operative Probleme. Auf operativer Ebene bekommt man nach den vielen Verschiebungen nun ein wenig Stress mit den Hotelbetten zum Beispiel. Von den vier bis Mittwoch geplant gewesenen Rennen hat mit der Herren-Kombi nämlich erst eines stattgefunden. IOC Sprecher Mark Adams war nach der neuerlichen Verschiebung sofort mit einem beruhigenden Kommentar zur Stelle: „Es sei noch immer ‚ausreichend‘ Zeit, um alle Alpinski-Events durchzuführen,“ sagte der Brite. „Wenn der Wind ab nun 15 Tage weiterbläst, könnte es ein Problem werden. Aber derzeit ist alles okay,“ sagte Adams. „Der Ski-Weltverband ist an Störungen durch Wind und Wetter gewöhnt.“

Allerdings war für die Athletinnen und Athleten der alpine Weltcup schon seit Mitte Dezember mit einem dichten Rennprogramm wegen der Olympischen Spiele ausgelastet. Dazu kommen noch die „Last Minute“ -Anpassungen. Ob die „Gewohnheit“ für diese Art von Anpassungen für den Spitzensport etwas positives gibt, ist eine andere Frage. Intensive Programme mit Risiken bewusst aufzubauen, wie es bei dem Olympischen Spielen und im Weltcup der Fall ist, sind Entscheidungen, die nicht unbedingt für den Sport optimal sind. Und Entscheidungen die eventel auch anders getroffen werden könnten. Bernadette Schild (AUT) spricht für mehere Athleten und Athletinnen: „Wir wollen jetzt gerne endlich ein Rennen fahren. Die Warterei macht ein bisschen müde.“ Bewusst Spitzensportler müde ins Rennen zu schicken sollte nicht das Ziel sein und ist nicht „okay“, insbesondere Sportarten die mit hohem Risiko verbunden sind, wie eben der Alpine Skirennsport.

Bei den Damen beginnt das Rennprogramm jedenfalls nun doch wie ursprünglich vorgesehen mit dem Riesentorlauf. Dieser war schon am Montag aus dem gleichen Grund abgesagt und auf Donnerstag verschoben worden. Angesichts der Vorhersagen und weiteren Prognosen mit bis zu 100 km/h Wind kam es etwas überraschend, dass der Damenslalom nicht gleich in der Früh abgesagt wurde. „Es hat schon Minuten oder Stunden gegeben, wo es nicht super schlecht war. Es war in der Früh einigermaßen zum Darandenken, dass man fahren könnte,“ verteidigte FIS-Renndirektor Atle Skaardal die Entscheidung, Rennläuferinnen und Zuschauer auf den Berg zu holen, im TV.

Ab jetzt stehen die Chancen auf eine Durchführung der Rennen aber gut. Denn der Wind soll sich ab nun deutlich abschwächen, das wusste man aber ohnehin seit Tagen.

Quelle: APA
Foto: skionline

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Redaktion skionline

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