APA, CT – Aksel Lund Svindal hat ein perfektes Renn-Comeback in Kitzbühel gegeben. Zwei Jahre nach Sieg und Horrorsturz auf der Streif gewann der Norweger am Freitag erneut den Weltcup-Super-G im Nobelskiort, setzte sich 0,50 Sekunden vor seinem Landsmann Kjetil Jansrud und 0,56 vor Vorjahressieger Matthias Mayer durch.
Der dritte Weltcupsieg im Olympiawinter und 35. insgesamt ist für Svindal auch deshalb ein besonderer, weil noch nie zuvor der Kitz-Super-G komplett auf der Streif gefahren wurde und Mausefalle, Steilhang und Alte Schneise beinhaltete. Weil das Ziel wegen der weichen Verhältnisse im untersten Streckenabschnitt zum Oberhausberg verlegt worden war, hatte auch der Startpunkt neu überdacht werden müssen. Betrug die Siegeszeit von Mayer im Vorjahr 1:11,25 Minuten, so war das Rennen heuer mit 1:30,72 auch deutlich länger.
Original wird bei der Streifalm gestartet und der Seidlalmsprung ist das erste „Streif“-Kriterium, das auf die Rennläufer wartet. Wegen der massiven Neuschneemengen waren FIS und Organisatoren heuer aber gefordert. „Wir hatten zwei Möglichkeiten, gleich in der Früh absagen oder es probieren“, sagte FIS-Chef-Renndirektor Markus Waldner.
Die Mühen machten sich bezahlt und den Athleten gefiel die neue Variante. „Für mich war es ein cooler, schöner Super-G. Ich bin den echt gern gefahren. Sicher, die Hundertstel hat mich zuerst brutal geärgert“, sagte Hannes Reichelt, der als Vierter das Podest knapp zugunsten seines Teamkollegen verpasste. Aber er habe auch schon mit 1/100 gewonnen, das relativiere alles wieder. Das Abschwingen im improvisierten Ziel und ohne Zuschauerapplaus versetzte ihn zurück in alte Zeiten. „Wie bei FIS-Rennen.“
Die Rennläufer fuhren danach im Touristen-Skitempo ins eigentliche Ziel, wo sie von Tausenden Zuschauern bejubelt wurden. „Heute war so ein Rennen, wo man nicht zu viel an Gefühl denken muss. Einfach immer fahren, fahren, fahren bis ins Ziel, dann auf die Zeit schauen und hoffentlich passt es“, sagte Svindal, der sofort Blick auf den Jubel eines Physio hatte und Bescheid wusste. Svindal gewann zum dritten Mal nach 2013 und 2016 in Kitzbühel den Super-G. „Ein Abfahrtssieg morgen wäre logischerweise ein Traum. Wenn ich tauschen könnte würde, würde ich, aber man muss das nehmen, was kommt. Ich bin heute sehr glücklich“, sagte der 35-Jährige, der 55.500 Euro brutto an Preisgeld erhielt.
Erfreut zeigte sich auch Beat Feuz im SRF-Interview, dass er bei dieser Premiere dabei sein konnte. Er belegte mit 0,83 Sekunden Rückstand als bester Schweizer den 6. Rang. Mauro Caviezel schied mit Nummer 2 aus, ebenso Gian-Luca Barandun mit Nr. 37. Gilles Roulin hingegen, der mit 30 gestartet war, erreichte mit dem 13. Rang sein bestes Super-G-Resultat. Thomas Tumler landete auf dem 16. und Ralph Weber auf dem 19. Rang.
Foto: Agence Zoom
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