Ein dramatisches Finale im Olympiaslalom der Damen endete heute in den Morgenstunden mit der Goldmedaille für Petra Vlhova, gleichzeitig der ersten olympischen Medaille für die Slowakin. In einem denkbar knappen Rennen überflügelte sie von Platz acht aus in einem von ihrem Trainer gesetzten zweiten Lauf alle ihre Konkurrentinnen und siegte letztlich 0,08 Sekunden vor der Österreicherin Katharina Liensberger. An der dritten Stelle landete die Schweizerin Wendy Holdener. Minutenlang hatten die beiden um ihre Medaillen zittern müssen, was an ihren Gesichtsausdrücken deutlich zu erkennen war.
Wo es Gewinnerinnen gibt, gibt es auch Verliererinnen. Zu diesen zählt heute vor allem Lena Dürr. Die Führende nach dem ersten Durchgang war mit deutlichem Vorsprung auf Vlhova ins Finale gestartet. Nachdem sie diesen bei der ersten Zwischenzeit noch ausbauen hatte können verlor sie im Laufe des weiteren Rennens sukzessive an Zeit. Am Ende musste sie sich mit der undankbarsten aller Platzierungen bei Olympischen Spielen begnügen, dem vierten Rang. Bronze verpasste sie um nur 0,07 Sekunden. Auch die fünftplatzierte Andreja Slokar lag nur 0,1o Sekunden hinter Platz drei zurück. Katastrophal verlief das Rennen für Mikaela Shiffrin. Die US-Amerkanerin scheiterte wie schon im Riesenslalom bereits im ersten Durchgang und saß dann untröstlich minutenlang im Schnee.
Überschwänglich war hingegen die Freude von Petra Vlhova über einen großen Meilenstein ihrer Karriere. Auch für sie hatte der olympische Riesenslalom mit einer Enttäuschung geendet, die nunmehr aber wettgemacht ist. Für Katharina Liensberger war es die erste Einzelmedaille bei Olympia, nachdem sie vor vier Jahren Silber im Teambewerb gewinnen hatte können. Wendy Holdener gewann heute ihre bereits vierte Olympiamedaille, nachdem sie aus Pyongcheng einen kompletten Satz mit nach Hause mitgenommen hatte.
Ein Quartett mit dem Vornamen Katharina war für Österreich an den Start gegangen, von dem Liensberger die erfolgreichste Athletin war. Katharina Trupppe scheiterte bereits im ersten Durchgang. Katharina Huber und Katharina Gallhuber konnten nicht in die Entscheidung um die Medaillenränge eingreifen, sie beendeten das olympische Rennen auf den Rängen 12 und 14.
Mannschaftlich stark zeigten sich die Schweizer Damen, wobei nur Wendy Holdener über eine Medaille jubeln durfte. Für Michelle Gisin war der erste Durchgang mit Platz zwei erfolgreich verlaufen. Im Finale verlor sie aber zu viel Zeit und landete auf Platz sechs, gefolgt von ihrer Teamkollegin Camille Rast. Aline Danioth erreichten mit einem guten zweiten Lauf den zehnten Rang.
Foto: Agence Zoom
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