Frankreichs Alpin-Skistar Alexis Pinturault hat schwere Kritik am Internationalen Skiverband (FIS) geübt. Der 28-jährige schrieb auf Instagram, dass er „zornig“ sei, weil er den „Eindruck habe, betrogen zu werden“. „Wir als Athleten verkommen zum Statisten einer Show und sind nicht die Hauptdarsteller einer Sportart“, betonte Pinturault mit Blick auf den Parallel-Riesenslalom am Sonntag in Chamonix. Auch Daniel Yule (sollten wir Parallel RS boykottieren?), Loic Meillard, Justin Murisier wie auch Luca di Aliprandini und Ted Ligety haben das Rennformat und die Bedingungen kritisiert. Loic Meillard betonte in ein Interview mit skionline, dass seine Kristallkugel in Parallel Riesenslalom nicht denselben Wert haben kann, als in anderen Disziplinen.
Bei dem Rennen in Chamonix herrschten laut dem Franzosen Pinturault aufgrund der unterschiedlich schweren Kurse unfaire Bedingungen. Dazu kam es zu einer extrem gefährlichen Situation, als der US-Amerikaner Tommy Ford bei einem Sturz den Kurs des Schweizers Thomas Tumler kreuzte. Nicht nur deshalb hatte Pinturault einige Fragen an die FIS: „Seit wann ist im Sport Glück wichtiger als die Leistung? Und wie gefährlich ist das Format, über das wir sprechen? Aber am wichtigsten @fisalpine, wann werden die Worte der Athleten gehört?“
Beim Parallel Rennen in Chamonix wurden Simon Maurberger (ITA) und Stefan Brennsteiner (AUT) schwer verletzt (Saisonaus). Justin Murisier schreibt auf Instagram: „Ich bin froh, dass ich unverletzt geblieben bin“.
Im FIS Alpine Facebook Account sind zahlreiche negative Kommentare über den Parallel Riesenslalom eingegangen. In den meisten Fällen wurde über fehlende Sportlichkeit (kurze Fahrt, „Blitzfahrt“), „Lotterie“ und das hohe Unfallrisiko kommentiert. Die FIS selbst hat bis jetzt keine Stellung zu den drängenden Fragen bezogen.
In Chamonix schied Pinturault im Achtelfinale auf dem schwierigeren Kurs aus und wurde letztlich 13. Im Gesamt-Weltcup liegt der Kombinations-Weltmeister aktuell mit 842 Punkten hinter den Norwegern Henrik Kristoffersen (903) und Aleksander Aamodt Kilde (856) an der dritten Stelle.
Insgesamt stellen sich zunehmend viele Fragen zum Verletzungsrisiko in Skisport. Während des letzten Rennwochenendes in Garmisch-Partenkirchen wurden bei Frauen zwei Olympiasiegerinnen und eine Nachwuchsathletin schwer verletzt. Bei den Herren wurden gleich drei der Top-30-Athleten schwer verletzt. Die häufigen Bilder von Rettungshubschraubern auf den Weltcup Rennpisten sind für jeden Athlet schmerzhaft und bauen ein negatives Image für das ganze Skisport auf. Die Frage lässt sich stellen: Muss das so sein?
Quelle: Social Medias, APA
Video: skionline
Foto: Agence Zoom
Feedback