Angesichts der Umstände war es am Beginn der Saison nicht erwartbar gewesen, dass heute eine großartige Weltmeisterschaft in Cortina d´Ampezzo zu Ende gehen konnte. Das letzte Rennen war nochmals ein Fulminantes, das an Spannung kaum zu überbieten war. Die Unsicherheit darüber, ob die Piste halten würde, prägte den zweiten Durchgang. Dass dem so war, beweist die Tatsache, dass die Schnellsten des ersten Durchgangs am Ende auch am Siegespodest stehen. Ganz oben steht heute der Norweger Sebastian Foss-Solevaag. Er siegte 0,21 Sekunden vor dem sensationell starken Österreicher Adrian Pertl. An der dritten Stelle landete Henrik Kristoffersen, sein Rückstand betrug 0,46 Sekunden.
Nach dem Sieg im Teambewerb darf Sebastian Foss-Solevaag heute seine zweite Goldmedaille in Cortina in Empfang nehmen. „Vor allem nach den ganzen Verletzungen, von denen unser Team heuer betroffen war, bedeutet mir das sehr viel“, erklärte der Norweger. Seine Erfolge in der laufenden Saison führe er auf hartes Training und viel Arbeit am Material zurück, ließ der erste norwegische Slalomweltmeister seit Tom Stiansen 1997 wissen.
Für Adrian Pertl kam seine Silbermedaille einem Weltmeistertitel gleich. Der junge Kärntner, der erst einmal in einem Weltcuprennen in die Top 3 gefahren war, bewies als Führender nach dem ersten Durchgang Nervenstärke. Lange Zeit konnte er mit Foss-Solevaag mithalten, erst im letzten Abschnitt des Laufes verlor er nach einem kleinen Fehler die entscheidenden zwei Zehntelsekunden. „Ich habe hart dafür kämpfen müssen, dass ich überhaupt hier am Start stehen konnte“, erkärte der Vizeweltmeister. Mit seiner Leistung fixierte er die achte Medaille für das österreichische Team und damit eine großartige Bilanz.
„Ich bin im Moment sehr zufrieden“, bilanzerte Henrik Kristoffersen sein Rennen. Wenn man eine Medaille bei Weltmeisterschaften gewinne, sei das immer etwas ganz Besonderes. Nach seiner Fahrt habe er sich gedacht: Nicht noch ein vierter Platz. Nach der eher schwierigen Saison war die Medaille eine gewisse Genugtuung für den Norweger, der sich im Pitztal in der Rennschule von Benjamin Raich auf die Titelkämpfe in Cortina vorbereitet hatte.
Mehrere der Favoriten hatten im Finale volles Risiko genommen und waren gescheitert, darunter der Österreicher Marco Schwarz und der Franzose Clement Noel. Für die italienische Heimmannschaft hätte es fast für eine Medaille und damit einen versöhnlichen Abschluss gereicht. Am Ende blieb dem jungen Alex Vinatzer aber nur der undankbare vierte Platz. Daniel Yule klassierte sich als bester Schweizer auf Platz fünf. Sein Teamkollege Ramon Zenhäusern, der im ersten Durchgang den Sprung in die Top 15 verpasst hatte, beendete das Rennen als Elfter. Loic Meillard und Luca Aerni waren bereits im ersten Durchgang ausgeschieden.
Wenig zufrieden mit seiner Leistung war Michael Matt, der seinen einzigen WM-Einsatz als Neunter beendete. „Mit der guten Startnummer im zweiten Durchgang wäre Vieles möglich gewesen, aber leider konnte ich das nicht ausnutzen“, erklärte der Tiroler. Sein Teamkollege Manuel Feller, der im ersten Durchgang mit den Verhältnissen überhaupt nicht zurecht gekommen war, schied im Finale aus.
Foto: Agence Zoom
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