Olympics

Sensationeller Olympiasieg für Johannes Strolz in der Kombination

BEIJING, CHINA - FEBRUARY 10 : Johannes Strolz of team Austria wins the gold medal during the Olympic Games 2022, Men's Alpine Combined on February 10, 2022 in Yanqing China. (Photo by Alexis Boichard/Agence Zoom)

Johannes Strolz hat heute in den Morgenstunden mitteleuropäischer Zeit eine der Geschichten der Olympischen Spiele in Peking schlechthin geschrieben. Der 29-jährige Vorarlberger siegte sensationell in der alpinen Kombination und erreichte damit etwas, was seinem Vater vor 34 Jahren in Calgary gelungen war, nämliches olympisches Gold in der traditionsreichsten aller alpinen Disziplinen. Er ist der erste Sohn eines Olympiasiegers, der in die Fußstapfen eines Elternteils treten kann. Dieses Kunststück war Ryan Cochran-Siegle im Super-G fast gelungen. Der Sohn der Goldmedaillengewinnerin im Slalom von 1972 hatte den Sieg allerdings um 0,04 Sekunden verpasst. Damit lag es nun an Johannes Strolz, olympische Skigeschichte zu schreiben.

Den Grundstein dazu hatte er eindrucksvoll in der Abfahrt gelegt, die der Technik-Spezialist auf dem hervorragenden vierten Platz beendet hatte. Seine Nerven hielten im Slalom, den er mit überlegener Laufbestzeit gewann. Kleine Sensationen sind auch die Gewinner der Silber- und Bronzemedaille. Aleksander Aamodt Kilde sicherte sich nach der besten Zeit in der Abfahrt mit einer mehr als überzeugenden Salomleistung Silber. Bronze ging an den Kanadier James Crawford, der damit auch seine Allroundqualitäten eindrucksvoll unter Beweis stellen konnte.

„Ich habe nie den Olympiasieger in meinem Vater gesehen, er war einfach mein Papa“, meinte Johannes Strolz in einem emotionalen Inteview mit dem ORF. Er habe von ihm gelernt, den Dingen Zeit zu lassen, nicht nur beim Skifahren, auch bei der Arbeit. Zur Teilnahme an der Kombination musste der frisch gebackene Olympiasieger von Herren-Cheftrainer Andreas Puelacher erst überredet werden. „In langen Telefonaten habe ich auf ihn eingeredet. Wir haben gesehen, dass er in der Abfahrt sehr schnell sein kann“, meinte Puelacher. Bei Aleksander Aamodt Kilde war es genau umgekehrt, er zeigte im Slalom erstaunliche Fähigkeiten. „Ich bin seit zwei Jahren keinen Slalom gefahren, hatte aber ein gutes Gefühl“, meinte der Norweger strahlend. Auch seine Freundin Mikaela Shiffrin zollte seiner Leistung in den sozialen Medien großen Respekt. Für James Crawford bedeutete die große Bronzemedaille den bisher größten Erfolg seiner Karriere. Nachdem er schon in der Abfahrt und im Super-G eine Medaille jeweils nur knapp verpasst hatte, kam die Bronzemedaille des jungen Kanadiers mehr als verdient.

Marco Schwarz hatte nach der Abfahrt auch beste Aussichten auf eine Medaille gehabt, lag er doch nur knapp hinter Strolz zurück auf dem fünften Platz. Im Slalom konnte der Kärtner jedoch nicht mit seinem Teamkollegen mithalten, er beendete das Rennen als Fünfter. „Was mich aus diesem Strudel rauskommen lässt, ist dass ich mich brutal für den Strolzi freue“, meinte Schwarz. Raphael Haaser gelang mit Platz sieben eine solide Leistung. Spannend wurde das Rennen nochmals beim Slalomdurchgang von Alexis Pinturault, der in der Abfahrt 1,17 Sekunden auf Strolz verloren hatte. Deshalb nahm er im Slalom volles Rennen und schied etwa auf halber Strecke aus. Auf die Erfüllung seines Traums einer olympischen Goldmedaille muss der Franzose weiter warten.

Bester Schweizer war Murisier, was doch etwas überraschend ist. Der Walliser verpasste sogar eine Medaille nur knapp, er beendete das Rennen 0,18 Sekunden hinter Bronze auf Platz vier. Gleichzeitig war er der einzige Schweizer im Ergebnis, nachdem Yannick Chabloz schon in der Abfahrt gescheitert war und Loic Meillard wie auch Luca Aerni im Slalom einfädelten. Die beiden hatten durchaus zu den Medaillenanwärtern gehört, allerdings in der Abfahrt schon sehr viel Zeit verloren.

 

Foto: Agence Zoom

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Redaktion skionline

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