Österreichs Ski-Damen dominieren in der WM-Saison den alpinen Abfahrts-Weltcup. Nach dem Doppel-Erfolg von Lake Louise von Nicole Schmidhofer triumphierte am Freitag in Cortina d’Ampezzo mit Ramona Siebenhofer eine weitere Steirerin. Nur in Gröden gewann mit Ilka Stuhec keine ÖSV-Läuferin. Die Slowenin wurde im Ersatzrennen für St. Anton 0,40 Sek. hinter Premieren-Siegerin Siebenhofer Zweite.
Mit Stephanie Venier nur weitere 6/100 zurück kam eine weitere Österreicherin auf das Podest. Stockerlplätze hatte es in diesem Winter in dieser Disziplin auch schon durch Cornelia Hütter als Zweite in der zweiten Lake-Louise-Abfahrt und durch Siebenhofer als Dritte in der Grödener Ersatz-Abfahrt für Val d’Isere gegeben. Damit gingen in den vier Rennen sechs von zwölf Top-Drei-Rängen an Rot-Weiß-Rot. Für Siebenhofer waren es die Podestplätze zwei und drei ihrer Weltcup-Karriere.
111 Rennen hatte es für die 27-Jährige gebraucht, ehe sie erstmals auf das oberste Treppchen steigen durfte. „Und sieben ist noch dazu meine Glückszahl“, erläuterte Siebenhofer im ORF-Interview, dass die Vorzeichen sehr gut gestanden seien. Bald nach dem Start hatte es sie allerdings noch etwas ausgedreht. „Das war auch ein bisschen ein Weckruf. Es ist cool, abzuschwingen und es leuchtet Grün auf. Es ist irrsinnig cool, wenn man das erreicht, was man sich vorgenommen hat.“
Siebenhofer hat in diesem Winter so richtig den Anschluss an die Spitze gefunden. „Es ist sehr konstant geworden und ich habe bei den Rennen meine Bestleistungen abrufen können. Früher war ich zu nervös, aber zählen tut es im Rennen. Das Einklemmen und das Nach-vorne-Gas-geben und das Andrücken ist das Entscheidende bei mir.“ Es passe auch das gesamte Umfeld, bis zum Material.
Stuhec trauerte dem Sieg auf der wegen nächtlichen Schneefalls vom Super-G-Start und verkürzter Strecke gefahrenen Rennen nicht nach, vier Zehntel waren doch ein Respektabstand. „Ich habe gewusst, ich habe keinen perfekten Lauf gemacht. Ich bin sehr zufrieden“, sagte die 28-Jährige. Glücklich war auch Venier, Rang drei der Tirolerin war gegenüber der Schweizerin Corinne Suter nur um 1/100 abgesichert. Venier: „Ich bin zufrieden. Für den ersten Platz habe ich eindeutig zu viele Fehler gemacht.“
Als beste Schweizerin beendete Corinne Suter das Rennen auf dem vierten Platz, ihre fehlte eine einzige Hundertstel Sekunde auf den dritten Rang. Nach ihren guten Trainingsleistungen hatte sie als Mitfavoritin gegolten. Mit ihrer Platzierung zeigte sie sich durchaus zufrieden. „Diese Platzierung nehme ich gerne“, meinte Suter im Ziel. Die anderen Schweizerinnen lagen deutlich hinter den Besten zurück. Michelle Gisin wurde 14., Jasmine Flury belegte den 19. Platz. Weltcuppunkte gab es auch noch für Lara Gut-Behrami als 23. und Joana Hählen als 24. Vor allem für Gut-Behrami bedeutete dies eine weitere Enttäuschung, in der aktuellen Saison bleibt sie bisher weit hinter den gesteckten Erwartungen zurück
Das Rennen stand aber vor allem auch im Zeichen des Comebacks von Lindsey Vonn. Der US-Star erwischte auf der Tofana aber keine optimale Fahrt und wurde in einem hinter Siebenhofer recht engen Rennen ex aequo mit der Tirolerin Ricarda Haaser 1,19 Sek. zurück nur 15. “ Sicher habe ich mir mehr erwartet“, meinte die 34-Jährige. „Ich habe in der Mitte einen Fehler gemacht. Trotzdem bin ich zufrieden. Das war ganz wichtig für mich.“
Die Rekordsiegerin im Damen-Weltcup hat nun noch zwei weitere Chancen in Cortina, wo sie schon je sechs Abfahrten und Super-Gs gewonnen hat. Und nach einer – immerhin eineinhalbmonatigen – Verletzungspause kehrte auch Cornelia Hütter auf die Bühne zurück. Die Steirerin belegte Rang neun (0,79), war damit aber nicht ganz zufrieden. „Ich habe den Zug am Ski nicht so gehabt. Ich glaube, dass das in den nächsten Wochen wieder besser ist.“
Die zweite Abfahrt ist für Samstag (10.30) angesetzt, der Super-G für Sonntag (11.15).
Quelle: APA
Foto: Agence Zoom
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