Der Streit um die Zukunft der Lauberhornrennen in Wengen scheint, zumindest für die nächste Saison, beigelegt. Mit dem finanziellen Engagement des Kantons Bern kann wohl auch in der Saison 2020/2021 in Wegen zu den traditionellen und spektakulären Rennen gestartet werden.
Dabei kam das Ok aus einer eher unerwarteten Ecke, nachdem letztens immer wieder negative kommerzielle Ergebnisse des Lauberhornrennes zu Buche standen. Dabei hatten die Verantwortlichen von SwissSki schon immer eine Defizitgarantie für das aussergewöhnliche Rennen in den Schweizer Bergen gefordert. Nur wurde dieser Forderung bislang nicht nachgekommen. Im Ergebnis war die Finanzlage der Strecke in Wengen in Schieflage geraten, was mithin zur Infragestellung der Veranstaltung geführt hatte. Das Jahresdefizit der am Lauberhorn lag wohl um die 300 000 Schweizer Franken.
Interessant im Zusammenhang mit der aktuellen Entscheidung dürfte dann wohl auch sein, dass über den Hundschopf ein neuer Werbebogen geschnürt wird, der im Ertrag genau das Volumen dieser 300 000 Franken auffangen soll. Die Rede ist dabei von einem neuen Torbogen, der bereits in der kommenden Saison zu sehen sein wird.
Widerstand gegen eine solche Lösung kam zuerst vom OK-Präsidenten Urs Näpflin, der nunmehr seine ablehnende Haltung wohl aufgegeben hat. Schon weil die geliebte Tradition wohl nur zu erhalten ist, wenn man auch den kommerziellen Interessen entsprechenden Stellenwert einräumt.
Dabei liegen die eigentlichen Vermarktungsrechte für den Torbogen in Wengen bei Swiss Ski. Und die wollen jetzt die Werbeeinnahmen gänzlich an das Organisationskomitee übertragen, so dass die finanzielle Basis der Lauberhornrennen zumindest für das erste gesichert sein sollten. Entsprechend muss SwissSki künftig wohl mehr als die bislang 2,2 Millionen Franken nach Wengen überweisen. Weitere Einzelheiten des Vereinbarung wurden geheim gehalten. Der OK-Präsident Näpflin sagte: „Beide Parteien haben einen grossen Schritt aufeinander zugemacht. In den nächsten Tagen wird eine schriftliche Vereinbarung aufgesetzt, anschliessend werden wir unsere Klage zurückziehen“.
Ende gut, alles gut. Das zumindest hoffen die Organisatoren und Fans des Lauberhornrennens und wünschen sich, dass die Traditionsstrecke auch weiterhin FIS Rennkalender erhalten bleibt. Auch wenn es dazu einiger Anstrengungen und sicherlich auch des Einlenkens an verschiedenen verantwortlichen Stellen bedarf.
Quelle: Medienkonferenz SRF, NZZ
Foto: Agence Zoom
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