Die Serie von Heimsiegen bei Weltcup-Abfahrten ist am Donnerstag zu Ende gegangen. Der Deutsche Thomas Dreßen setzte sich in Saalbach vor den Schweizern Beat Feuz (+0,07), Mauro Cavizel (0,09), Carlo Janka (0,26) und Niels Hintermann (0,49) durch und holte damit seinen insgesamt fünften Weltcup-Erfolg, den dritten in diesem Winter. Bester ÖSV-Abfahrer war Vincent Kriechmayr als Sechster.
Für den nach einem Kreuzbandriss zurückgekehrten Dreßen war es nach Lake Louise und Garmisch-Partenkirchen der dritte Abfahrtssieg in dieser Saison, der fünfte in seiner Karriere. Damit ist auch die Entscheidung um die Abfahrtskugel vertagt, Feuz hat zwei Rennen vor Schluss aber 194 Punkte Vorsprung auf Dreßen, der ihn als Einziger theoretisch noch abfangen könnte. Praktisch ist Feuz seine dritte Abfahrtswertung in Folge aber sicher. Im Nationencup führen die Schweizer nun bereits 635 Zähler vor Österreich.
Dreßen, der vor fünf Jahren in Saalbach seinen Weltcup-Einstieg gab, beendete die Serie von Heimsiegen bei Weltcup-Abfahrten, die nach Dominik Paris in Bormio von Feuz in Wengen, Mayer in Kitzbühel und ihm selbst in Garmisch-Partenkirchen immer wieder verlängert wurde. Er wunderte sich im Ziel über die Führung, hatte er doch im oberen Teil einen groben Schnitzer. „An der Mittelstation habe ich mir gedacht, jetzt fängt das Rennen neu an. Mach das, was du mit den
Trainern besprochen hast. Das ist aufgegangen.“ Er habe aus dem Kitzbühel-Wochenende mehr gelernt als aus jedem anderen bisher. „Da wollte ich alles zu perfekt machen, das war alles zu verkrampft. Schon in Garmisch habe ich mir gedacht, einfach Spaß haben und drauflos fahren.“
Beat Feuz muss weiter auf seinen ersten Abfahrtssieg auf österreichischem Boden warten. „Lieber immer noch Zweiter, als irgendwo Fünfter oder Sechster. Ich bin stolz, dass ich konstant auf dem Podest vertreten bin“, sagte der seit Dienstag 33-Jährige. In Kitzbühel war er bisher viermal Zweiter, in Schladming einmal und nun auch in Saalbach. „Wenn es ein Fluch seine sollte, ist es ein schöner. Zweiter muss man zuerst einmal werden.“
Dass er auf die Fixierung der Kristallkugel noch warten muss, ist für ihn kein Problem. „Rechnerisch ist es nicht vorbei, aber das ist für mich eigentlich egal. Die Kugel hat an einem Tag wie heute keine Priorität. Ich will Rennen fahren, ich will mein Bestes geben, das hat zum Glück gut funktioniert.“
Die Schweizer Herren präsentierten sich mannschaftlich ausgesprochen stark, allein der Deutsche Dreßen verhinderte einen überragenden Triumph. Abgesehen von den vier Schweizern in den Top 5 gab es keine weiteren Weltcuppunkte für das Team von Swiss Ski. Stefan Rogentin beendete das Rennen als 37. Ralph Weber, der Trainingsschnellster von Gestern scheidete aus. Marco Odermatt entschied sich kurz vor dem Start nicht zu starten. „Schlechte Sicht und viele Schläge auf den Piste wären Heute zu viel für meine aktuelle Form gewesen.“ schrieb Odermatt auf Instagram.
Am Freitag steht in Saalbach-Hinterglemm ein Super-G auf dem Programm, es sind dies die Ersatzrennen für die nach dem Ausbruch des Coronavirus in Yanqing
Quelle: APA
Foto: Agence Zoom
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