Die Kandahar in Garmisch-Partenkirchen bleibt fest in deutscher Hand. Nach dem Sieg von Thomas Dreßen vor einer Woche legte am Samstag Viktoria Rebensburg in der Weltcup-Abfahrt der Damen nach. Platz zwei ging an die Italienerin Federica Brignone (+0,61), Rang drei an die Tschechin Ester Ledecka (0,83). Vierte wurde Sofia Goggia (+0,95). Beste Schweizerin war Corinne Suter als Fünfte (0,98).
Für Rebensburg war es der 19. Weltcupsieg, der erste in dieser Disziplin überhaupt und der insgesamt zweite in diesem Winter nach dem Super-G im Dezember in Lake Louise. „Ich kann es nicht wirklich glauben, dass das gerade passiert ist. Ich habe immer mit einem Abfahrtssieg geliebäugelt. Dass es vor meiner Familie, dem Fanclub, den Freunden passiert, ist unglaublich“, sagte Rebensburg.
Genugtuung verspürte sie nach eigenen Angaben „ehrlich gesagt nicht“, nachdem sie sich zuletzt doch harte Kritik des deutschen Alpinchefs Wolfgang Maier gefallen lassen hatte müssen. Dieser richtete ihr nach ihren Leistungen über die Medien aus, dass sie mehr und intensiver trainiere müsse. „Für mich ist einfach wichtig, dass ich es in der Abfahrt endlich geschafft habe. Für mich war wichtig, dass ich diese Woche genieße und mich voll aufs Skifahren konzentrieren“, erklärte die Deutsche. Es werde aber sicher noch ein klärendes Gespräch geben.
Corinne Suter war mit ihrer Leistung nicht ganz zufrieden, nachdem sie im Training ihre Topform unter Beweis gestellt hatte. Im technisch anspruchsvollen Mittelteil unterliefen ihr einige Fehler, die ein besseres Ergebnis verhinderten. Ebenfalls nicht fehlerfrei war die Fahrt von Joana Hählen, die schließlich Siebte wurde. Den Swiss-Ski-Damen konnten aber erneut starke Mannschaftsergebnisse erzielen. Jasmin Flury und Lara Gut-Behrami landeten ebenfalls in den Top 15, sie wurden Elfte und 15.
Beste Österreicherin war Elisabeth Reisinger als Zehnte (1,80). Reisinger kam zum dritten Mal in ihre Karriere im Weltcup unter die besten zehn, im Jänner war sie bereits Siebente in der Bansko-Abfahrt und Zehnte in der Zauchensee-Kombination. „Ich hatte ein gutes Gefühl, ich wusste, ich habe alles gegeben. Der zehnte Platz freut mich.“ Ihr großes Ziel ist die Qualifikation für das Weltcupfinale in Cortina d’Ampezzo.
Die im Gesamtweltcup führenden US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin war nach dem Tod ihres Vaters nicht am Start.
Quelle: APA, FIS
Foto: Agence Zoom
Feedback