Nachdem die Überseerennen für ihn nicht nach Wunsch verlaufen waren, meldete sich Vincent Kriechmayr beim ersten Speedrennen in Europa in eindrucksvoller Manier zurück. Der Oberösterreicher siegte in der ersten von zwei Abfahrten in Gröden und sorgte damit für den ersten Saisonsieg des Österreichischen Skiverbands. Kriechmayr setzte sich auf der verkürzten Strecke mit 0,11 Sekunden Vorsprung auf Marco Odermatt durch. Der Schweizer verpasste damit seinen ersten Abfahrtssieg nur knapp. An der dritten Stelle landete Matthias Mayer (+0,13), der sich nach eigenen Worten „ordentlich reingehaut“ hatte. Platz vier ging an den Franzosen Johan Clarey, Fünfter wurde der Sieger der bisherigen Saisonabfahrten, der Norweger Aleksander Aamodt Kilde.
„Ich habe immer versucht, voll am Limit zu sein“, kommentierte Kriechmayr seine Fahrt auf der von zahlreichen Sprüngen und anspruchsvollen Kurven geprägten Saslong. Er habe buchstäblich sein Leben riskiert. Das Risiko ging voll auf, der Oberösterreicher sprach von seiner „besten Fahrt“ in Gröden. Beinahe hätte er auf dem Siegespodest aber einem Teamkollegen Platz machen müssen. Daniel Hemetsberger erwischte im oberen Bereich eine perfekt Fahrt und lag deutlich in Führung. Auf der buckeligen Ciaslat-Wiese kam er nach einem Fahrfehler zu Sturz, konnte aber auf Skiern ins Ziel fahren. Beeindruckt von der Strecke zeigte sich auch Marco Odermatt, der erstmals die Saslon im Renntempo bewältig hatte. „Es waren definitiv die größten Sprünge in meinem Leben“, erklärte der Schweizer, der seine Führung im Gesamtweltcup weiter ausbauen konnte.
In dem knappen Rennen reichte eine Sekunde Rückstand gerade noch für einen Weltcuppunkt mit Platz 30. In den Punkterängen landeten auch Otmar Striedinger (12.), der mit Nummer eins ins Rennen gegangen war, sowie seine Teamkollegen Christopher Neumayer (21.) und Stefan Babinsky (22.). Mannschaftlich stark präsentierten sich auch die Schweizer Herren mit fünf Top 20 Platzierungen. Beat Feuz (9.) muss weiter auf seine erste Podesplatzierung waren. Sein Teamkollege Stefan Rogentin landete auf Platz zehn. Eine beachtliche Leistung zeigte der junge Alexis Monney, der mit Nummer 40 auf Platz 18 fuhr. Niels Hintermann (17.) zeigte sich mit seiner Fahrt hingegen wenig zufrieden.
Morgen geht in Gröden die zweite Abfahrt über die Bühne. Der Start ist für 11.45 Uhr geplant.
Foto: Agence Zoom
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