Weltcup Herren

Volles Risiko“ von Feuz für dritten Wengen-Abfahrtssieg

Volles_Risiko_von_Feuz_für_dritten_Wengen-Abfahrtssieg

Nur Franz Klammer von 1975 bis 1977 hat in der Weltcup-Ära wie Beat Feuz drei Abfahrtssiege auf dem Lauberhorn eingefahren. Die Statistik interessierte den Schweizer am Samstag nach seinem neuerlichen Triumph nach 2012 und 2018 nicht. Vielmehr sind es die Duelle mit Kontrahent und Freund Dominik Paris, die Feuz anspornen.

Von fünf Abfahrten in diesem Winter hat Feuz jene in Beaver Creek und Wengen gewonnen, Paris schlug zweimal in Bormio zu, im Abfahrtsweltcup hat der Schweizer Kugelverteidiger gerade einmal 16 Zähler Vorsprung. „Bis jetzt läuft es mit uns ganz vorne ab, aber es können auch andere mitspielen, der Thomas Dreßen, der Matthias Mayer. Uns freut es natürlich, wenn wir die jungen Wilden noch in Schach halten“, meinte der im Februar 33 Jahre alt werdende Feuz.

Was die Anzahl der Siege in Wengen in der Statistik bedeute, realisiere er noch nicht. „Aber das ist auch nicht so wichtig, ich bin noch aktiv, darüber kann man dann gerne reden, wenn ich mit der Karriere fertig bin. Um über Sachen nachzudenken, wer was geschafft hat und was ich noch erreichen könnte, habe ich keine Zeit.“ Freilich weiß er, was ein Sieg daheim bedeutet. „Ich bin nicht das erste Mal Favorit gewesen, man gewöhnt sich schon daran, wenn man ab und zu in dieser Rolle ist. Der Druck war da, ich war sicher nervöser und angespannter als bei anderen Rennen.“

Feuz kam mit Startnummer 9 als Letzter des späteren Podesttrios, er hatte über Lautsprecher mitbekommen, dass erst Dreßen, dann Paris die Führung übernommen hatten. „Ich wusste, ich muss wieder volles Risiko gehen, sonst reicht das zu gar nichts.“ Nervös wurde er dann noch bei den Fahrten von Matthias Mayer (mit Nummer 11 auf 4) und dem Norweger Aleksander Aamodt Kilde (mit 15 auf 6).

Die wegen des nächtlichen Schneefalls verkürzte Strecke war eine besondere Herausforderung für Feuz, kannte die Konkurrenz aus der Kombination doch schon den Startabschnitt. „Der Start war mehr eine Lotterie für mich. Ich habe gepusht, ich habe mit der Hand ein bisschen riskiert, was ich nicht bei jedem Rennen riskieren würde.“ Er sei ohne Schiene gefahren, vier Wochen nach einem Mittelhandknochenbruch sei das eigentlich nicht so empfehlenswert, aber bei diesem Start hätte er mit Schiene ein großes Problem gehabt.

Nun werde er die Siegerehrung genießen, nach Hause fahren, am Montag mit seiner Freundin Katrin (Triendl) Geburtstag feiern und dann nach Kitzbühel aufbrechen. Nach dem fünften Podestrang im fünften Abfahrtsrennen in dieser Saison lässt sich die Reise leicht antreten. Auch wenn auf dem Hahnenkamm Paris dominiert, der erstmals in seiner Karriere in Wengen das Podest erreichte und „sehr glücklich – nach so langer Zeit“ damit war.
Quelle: APA
Foto: Agence Zoom

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Elina Kalela

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