Noch lange bevor in Peking und Umgebung 2022 die Olympischen Winterspiele beginnen, ist China auf Rekordjagd. Zumindest was die Entwicklung des Schneesports im Land der Superlative betrifft, bringen uns die Chinesen zum Staunen. Politisch angestrebtes Ziel ist es, in den kommenden Jahren 300 Millionen Chinesen auf Schnee und Eis zu bringen. Dafür wird eine Infrastruktur entwickelt, die wahrhaft atemberaubend ist.
Grösste Indoor-Skianlage der Welt
Bislang durften sich die Vereinigten Arabischen Emirate rühmen, die grösste Indoor-Skianlage der Welt zu haben. Das wird sich ändern, wenn in Shanghai mit Wintastar eine Skihalle eröffnet wird, die mit 227‘000 Quadratmetern überbauter Fläche alles bislang Dagewesene übertrifft. 90‘000 Quadratmeter Skipiste mit zahlreichen Möglichkeiten für Slalom, Skiabfahrten und Snowboarden laden jährlich bis zu 3,2 Millionen Gäste zum Schneeerlebnis in der Halle ein.
Inspiriert sind die Skianlagen von bekannten Pisten in der Schweiz, in Österreich, Frankreich oder Nordamerika. Alles wird überspannt von einer gigantischen Halle, die in der Architektur allein schon futuristisch erscheint. Selbst Weltcup-Slaloms sollten in der Halle möglich sein, wenn die Ausmasse und Gefälle in der Anlage in Augenschein genommen werden.
Auch Nicht-Schneesportler werden angesprochen
Neben den Bestrebungen, bessere Bedingungen für den Skisport in China zu schaffen, werden mit der Anlage auch Nicht-Schneesportler angezogen. So sorgen vier Themenhotels und ein Eishotel rund um die Halle, Möglichkeiten zum Aprés-Ski, nachempfundene Berghütten und Saunaanlagen dafür, dass sich der betuchte Chinese hier auch rundum wohlfühlen und verwöhnen lassen kann.
Verfolgt werden mit der gigantischen Anlage natürlich auch sportliche Zielstellungen. So ist es für China wichtig, zu den Olympischen Winterspielen 2022 auch mit einem eigenen, gut ausgebildeten Skikader anzutreten. Das geht natürlich nur, wenn ein entsprechend grosser Teil der Bevölkerung überhaupt mit dem Wintersport auf breiter Fläche vertraut ist. Darüber hinaus entsteht mit Wintastar Shanghai euch ein touristisches Projekt, das die Chinesen im eigenen Land hält und ausserdem Touristen aus aller Welt nach Shanghai zieht. Auch vor und über den sportlichen Höhepunkt der Olympischen Winterspiele hinaus.
Zusammenarbeit mit europäischen Partnern
Nicht nur das Ambiente der Skipisten in der weltweit grössten Indoor-Skihalle ist von europäischen Vorbildern geprägt. Auch in der Entwicklung der Angebote arbeiten die Chinesen beispielsweise mit dem Touristik-Anbieter Club Med eng zusammen. Mit der französischen Skischule École de ski Français wurde ein Partner gefunden, der überall in China den Skisport weiter vorantreiben soll.
So wird eine Lücke geschlossen, die sich im asiatischen Festland erst in den letzten Jahren aufgetan hat. Noch vor zehn Jahren war der Skisport in China praktisch ein unbekanntes Metier. Wer wollte und konnte, reiste beispielsweise in die Schweiz und genoss dort am Matterhorn bei Zermatt den epochalen Glanz einer typisch alpinen Wintersportregion. Mondäne Hotels, das Matterhorn selbst und natürlich alles rund um den Skisport waren für vermögende Chinesen ein Reiseziel, das bis heute nichts an seiner ganz eigenen Faszination eingebüsst hat.
Jetzt aber sind es vor allem die gutverdienenden Millennials der chinesischen Mittelschicht und Oberschicht, die es in die Schweiz, nach Österreich, Frankreich oder Amerika zieht. Der eher funktionale Charakter der japanischen Skigebiete beispielsweise um Hokkaido wird schon immer übertrumpft vom Rundum-Verwöhn-Ambiente in den bekannten Skiressorts des Alten Europas.
Dem passt sich auch die neue Indoor-Skianlage Wintastar Shanghai an, die neben der beeindruckenden Architektur vor allem mit dem typisch alpinen Ambiente in der Halle selbst sowohl Skifahrer als auch Nicht-Schneesportler anlockt.
China ist auf Weltrekord-Jagd: In der Errichtung von Wintersportanlagen und Ressorts ebenso wie auf der Suche nach den Talenten, die den asiatischen Riesen auch zu den Olympischen Winterspielen Peking 2022 ganz in den Mittelpunkt des Interesses der Sportwelt rücken sollen.
Text: skionline
Quellen: South China morning paper, daily telegraph
Bild: KOP Properties
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