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Wendy Holdener im Interview zum Swiss Ski Medien Tag

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Am Swiss Ski Medien Tag am 30. September 2020 gab es auch mit Wendy Holdener ein aus der Ferne geführtes Interview.

Dabei galt das erste Interesse natürlich dem gesundheitlichen Zustand nach einer kürzlich überstandenen Verletzung. Wendy Holdener betont, dass sich ihre Belastbarkeit zunehmend bessert und sie schon eine Woche vor Plan von den Gehhilfen Abschied nehmen kann.

Nach Beinbruch sind die Aussichten auf Sölden unklar

Damit geht es dann auch gleich in die Vorbereitung auf die kommende Saison, die ja nun praktisch schon vor der Tür steht. Momentan ist Wendy zwar noch nicht zurück auf den Schnee, konzentriert aber ihre Trainingseinheiten auf das Krafttraining und die Kondition. Nach Rücksprache mit dem Arzt und bei Betrachtung der Belastbarkeit des betroffenen Beines möchte sie dann schon gegen Mitte Oktober wieder die ersten Versuche auf Schnee starten. Ob sie dann zum Saisonauftakt in Sölden schon mit am Starthäuschen stehen wird, hängt entscheidend davon ab, wie sie sich auf Schnee fühlt. Das kann jetzt noch nicht definitiv entschieden werden. Stress bezüglich dieser Entscheidung will sich Wendy nicht machen.

Auch solche Rückschläge müssen verarbeitet werden

Wenn eine aktive Skiathletin kurz vor dem Saisonstart verletzt in die Pause geht, dann ist das schon ein deutlicher Rückschlag. Ein solcher muss natürlich auch mental aufgearbeitet werden. Wenn sich ein Unfall in einer technischen Disziplin wie dem Slalom ereignet, dann entstehen fast automatisch Unsicherheiten, die nicht gut für schnelle Zeiten sind. Auch darüber spricht Wendy Holdener sehr offen. Dabei betont sie, dass sie eigentlich Glück im Unglück hatte, weil es ja auch noch viel schlimmer hätte kommen können. Zumal sie den Bruch im ersten Moment gar nicht als so dramatisch empfunden hatte.

Es soll nach Plan weitergehen

Auch wenn sich jetzt zumindest zeitlich alles in der Vorbereitung verschiebt, soll es doch grundsätzlich nach Plan weitergehen. Zumindest was die Trainingsinhalte angeht. Das bedeutet, dass für das Training im Slalom und im Riesenslalom möglichst viel gefahren werden soll, um schnell die Sicherheit, Konzentration und Präzision auf Schnee zu erlangen. Wichtig ist immer auch die Rennerfahrung, die man eben nur auf Schnee machen kann.

Die Konkurrenz schläft nicht

Fest steht, dass auch die anderen Läuferinnen trotz aller Einschränkungen eine top Vorbereitung hinlegen und wohl auf den Punkt genau fit sein werden. Bis zum Unfall selbst hatte Wendy ein sehr gutes Gefühl bezüglich der eigenen Konkurrenzfähigkeit. Auch wenn es jetzt ein wenig Trainingsrückstand gibt, bleibt die Hoffnung auf gute Ergebnisse doch erhalten. Wenn es erst einmal wirklich los geht, dann ist alles offen.

Corona ist keine wirkliche Einschränkung

Von den Umständlichkeiten der Corona-Krise fühlt sich Wendy Holdener wenig beeindruckt. An das Tragen der Maske hat sie sich gewöhnt und verspürt auch dank der hervorragenden Arbeit der Betreuer eigentlich keine Beeinträchtigungen. Man muss eben aus jeder Situation das Beste machen.

Eher speziell wird es sein, ohne Zuschauer und Fans an die Läufe zu gehen. Gerade an den Strecken, wo immer sehr viele Zuschauer waren, wird es wohl ein völlig neues Gefühl sein.

Beständigkeit ist das Gebot dieser Saison

Wendy Holdener sieht eigentlich nicht, dass sie sich auf bestimmte Disziplinen fokussieren will. Vielmehr möchte sie in allen Rennen präsent und beständig in der Leistung sein. Egal, ob Speed- oder Technik-Disziplinen. Entsprechend sieht sich sich selbst als eine Athletin, die praktisch alles fährt.

Respekt vor Corona fährt immer mit

Auch wenn hier nicht von Angst vor Corona die Rede sein soll, ist doch der Respekt vor einer möglichen Infektion nicht zu verleugnen. Wenn eine Situation eintritt, in der man vielleicht infiziert ist, das aber gesundheitlich oder körperlich gar nicht spürt, ist das schon sehr bitter.

 

Text: Skionline

Quelle: Swiss Ski Medien Tag 30.09.2020, online Interview via Zoom

Bild: Agence Zoom

 

 

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