Mit Dagmar Rom verstarb vor kurzem eine der bekanntesten österrichischen Skirennläuferinnen der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Innsbruckerin, welche jahrzehntelang im Olympischen Dorf wohnhaft war, hatte einst auch als Filmschauspielerin Karriere gemacht. Schon als Kind hatte sie in Innsbruck das Skifahren gelernt und sich dem Rennlauf verschrieben. Die Jugendjahre der 1928 Geborenen waren dann vom Zweiten Weltkrieg geprägt.
In den ersten Nachkriegsjahren zählte Rom zu jener Generation der österreichischen Rennläuferinnen und Rennläufer, die mit ihren Erfolgen maßgeblich zum Nationalbewusstsein der Österreicherinnen und Östereicher in der noch jungen Zweiten Republik beitrugen. Nach Erfolgen bei wichtigen internationalen Rennen schlug bei der ersten außerhalb Europas ausgetragenen Skiweltmeisterschaft in Aspen 1950 ihre große Stunde. Im erstmals ausgetragenen Riesenslalom sicherte sich Rom die Goldmedaille, darüber hinaus auch jene im Slalom. Schon die Reise in die USA war ein Abenteuer gewesenn, an das sie sich Jahrzehnte später noch erinnerte.
Mit ihrem damaligen Lebensgefährten Egon Schöpf betrieb sie in Sportgeschäft in Seefeld. Im von Harald Reinl gedrehten Film „Nacht am Mont Blanc“ spielte sie die Hauptrolle. Dadurch wurde Rom zu einem der ersten Stars des Skirennsports. Ihr Amateurstatus war zwar gefährdet, dennoch durfte sie bei den Olympischen Spielen in Oslo 1952 teilnehmen, wo sie die Silbermedaille im Riesenslalom gewann. Noch in Oslo heiratete sie den Journalisten, Historiker und Buchautor Günter Peis, was in der Presse große Beachtung fand.
Nachdem Dagmar Rom 1955 zum zweiten Mal Mutter geworden war, beendete sie ihre Karriere. 1963 übernahmen sie und ihr Sohn Mario die Hauptrollen in der zwölfteiligen Kinderski-Fernsehserie „Mario“, die sich zu einem großen Erfolg entwickelte und auf einem Kinderbuch ihres Mannes basierte. In den letzten Lebensjahren erinnerte sie sich in Interviews immer wieder an ihre Zeit als Skirennläuferin. Diese empfang sie aber als sehr weit weg. Nun ist Dagmar Rom am 13. Oktober in Innsbruck verstroben.
Foto: Wikimedia Commons
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