Geschichte

Zum Tod des Skipioniers Josef Fischer

Josef_Fischer_gratuliert_Egon_Zimmermann

Mit Josef Fischer ist am 26. August einer der großen Skipinioniere Österreichs verstorben. Das Ski-Unternehmen, das er ab 1959 gemeinsam mit seiner Schwester geführt hatte, zählt seit Jahrzehnten zu den prägenden Ausrüstern im alpinen und nordischen Skisport und hat immer wieder aufsehenerregende Ski-Modelle hervorgebracht. Die Nachricht vom Tod Josef Fischers wurde vom Unternehmen kommuniziert und auch vom Internationalen Skiverband (FIS) auf seiner Webseite bekanntgegeben. „Wir verlieren mit Josef Fischer einen Menschen, der den Skisport nicht nur geliebt, sondern mit seinem Pioniergeist, seinen Innovationen und Ideen über Jahrzehnte geprägt hat. Seine Passion für diesen Sport war unbeschreiblich groß und dieser Geist ist bis heute fest in den Grundfesten der Firma verankert,“ verlautbarte Franz Föttinger, CEO von Fischer Sports.

In Ried im Innkreis wurde Josef Fischer 1929 als drittes Kind des Ehepaars Maria und Josef Fischer geboren. Sein Vater war gelernter Wagner, der ursprüngliche Beruf praktisch aller Skiproduzenten. 1924 machte er sich selbständig und konzentrierte sich bald auf die Produktion von Skiern, die zunächst noch alles Unikate waren. Unter seiner Führung entstanden in der Skifabrik Fischer rund 500.000 Paar Skier. Nach seinem Tod 1959 vererbte er das Unternehmen an seine zwei Kinder. Der damals erst 30-jährige Josef Fischer jun. gab dem Unternehmen einen frischen Schwung – sowohl in der Produktion wie auch in der Vermarktung. In den 1960-er Jahren entstand in Ried-Angerwaschen eine neue Skifabrik, die sich innerhalb von rund einem Jahrzehnt zur größten der Welt entwickelte. Der erste große internationale Erfolg im alpinen Bereich war der Olympiasieg von Egon Zimmermann 1964 in Innsbruck. Ab den 1970-er Jahren wurde Fischer vor allem auch im Bereich des nordischen Skisports zur führenden Marke.

Ein weitere Aushängeschild im alpinen Skirennsport war für die Firma Franz Klammer, der mit seinem Olympiagsieg 1976 in die Fußstapfen Egon Zimmermanns trat und zu einer Art österreichischem Nationalhelden wurde. Nach der Übernahme des Strumpf- und Strickwarenerzeugers Löfflers produzierte Fischer ab 1973 auch Sportbekekleidung. In der Skiproduktion war es Josef Fischer daran gelegen, immer neue Verfahren und Modelle zu entwickeln. Heute ist Fischer das letzte österreichische Skiunternehmen in Familienbesitz, und nach wie vor sehr erfolgreich. Ein neuer Medaillenrekord bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi 2014 bestätigte den vom Firmenchef vorgegebenen Weg: Zum 90-Jahr-Jubiläum des Unternehmens errangen Athletinnen und Athleten auf Fischer-Skiern 103 Medaillen in den nordischen Disziplinen, hinzu kamen fünf Medaillen im alpinen Bereich.

 

 

Quellen: Fischers Sports, fis-ski.com
Bildquelle: Fischer Sports

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Redaktion skionline

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